Pedal statt Taste

Innovativer Einparkassistent von Renault

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Pedal-System wurde für aufgefrischten Espace entwickelt, kommt aber auch im Elektro-Mégane. 

Die Ingenieure der großen Autokonzerne streben stets nach Innovationen, die ihren Kunden den Umgang mit deren Fahrzeuge so angenehm wie möglich gestalten sollen. Häufig kommen dadurch praktische Systeme auf den Markt, die man tatsächlich nach kurzer Zeit nicht mehr missen möchte. Hin und wieder wird aber auch übers Ziel hinausgeschossen und die von den Herstellern hochgelobte Funktion teibt die Autobesitzer im Alltag in den Wahnsinn.

Nachfolger für Parkassistenten

Zwei  Renault -Entwickler haben sich zum Ziel gesetzt, das Einparken weiter zu erleichtern. Zwar statten die Franzosen – genau wie viele andere Hersteller – ihre Fahrzeuge bereits seit vielen Jahren mit diversen Einparksystemen (von Parkpiepsern über Rückfahrkamera bis hin zur 360 Grad-Kamera) aus, doch bei der jüngsten Entwicklung sahen sie noch Verbesserungspotenzial. Konkret handelt es sich dabei um den Easy Park Assistenten. Dieser prüft nicht nur, ob das Fahrzeug in eine Parklücke passt, sondern übernimmt auch die Lenkarbeit. Der Fahrer muss nur noch Gas geben, bremsen, schalten und die Parkbremse bedienen. Doch das ist vielen offenbar (immer noch) zu kompliziert. Einige Hersteller lassen ihre Fahrzeuge bereits komplett automatisiert ein- und ausparken. Die Steuerung erfolgt dabei per App oder Schlüssel. Um derart teure Lösungen geht es in diesem Fall jedoch nicht.

Innovativer Einparkassistent

Im Zuge der Modellpflege für den  Espace  beschloss Renault, den Easy Park Assistenten durch eine Weiterentwicklung zu ersetzen. Das System sollte das gesamte Parkmanöver übernehmen – von der Suche nach der Parklücke bis zum Abstellen des Motors. Ingenieur Jong-Hoon sollte die Idee entwickeln, während sein Kollege Pape für die Umsetzung zuständig war. Die ursprüngliche Idee sah vor, dass der Fahrer eine Taste gedrückt halten musste. „Bei einem Problem hätte er einfach losgelassen und den Parkvorgang so unterbrochen“, erklärt Jong-Hoon. Die hierfür benötigte Taste wurde dann jedoch kurzfristig durch die elektronische Parkbremse (Autohold) belegt.

Pedal statt Taste

Doch die beiden Ingenieure wollten die Flinte nicht ins Korn werfen und suchten weiter nach einer Lösung. Einfach eine weitere Taste hinzuzufügen, kam nicht in Frage, weil es dafür auf der Mittelkonsole keinen Platz gab. Da kam ihnen die Idee, stattdessen das Gaspedal zu nutzen.

System wurde sofort patentiert

Jong-Hoon und Pape begannen zunächst mit der Entwicklung eines Prototyps. Als nächstes wurde ihre Lösung mit dem Namen „One pedal to park“ (ein Pedal zum Einparken) einigen Testkunden präsentiert, und das Feedback war positiv. „Die Tests machten deutlich, wie einfach das System zu bedienen ist“, so Pape. Mit nur zwei Monaten entwickelten sie die Pedallösung in Rekordzeit. Das Patent wurde sofort angemeldet, Systemarchitektur und Funktionsweise Jong-Hoon zugeschrieben, der Algorithmus Pape.

Video zum Thema: Renault bringt innovativen Einparkassistent

 

Bessere Lösung

Laut den Ingenieuren funktioniere die Pedal- sogar besser als die Tastenlösung. Sie sei einfacher zu handhaben, fühle sich natürlicher an und sei sicherer: Bei Gefahr – zum Beispiel, wenn ein Fußgänger oder ein Tier hinter dem Fahrzeug auftaucht – nehme der Fahrer instinktiv den Fuß vom Pedal. Darüber hinaus könne der Fahrer die Einparkgeschwindigkeit bis maximal 7 km/h nun von selbst bestimmen, statt dass sie vom System vorgegeben werde.

Kommt auch im Elektro-Mégane

Das innovative System hat offenbar auch die Chefetage von Renault überzeugt. Es habe sich im Espace als so praktisch erwiesen, dass es auch im neuen  Mégane E-TECH Electric  unverändert zum Einsatz kommen wird, so der Autobauer in einer Mitteilung. Mit seinem intuitiven Charakter passe es perfekt zum reduzierten Innenraum des neuen Elektroautos.

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Auszeichnung

Letztendlich durften sich die beiden Ingenieure für ihre Erfindung über den diesjährigen Renault Frères Innovationspreis freuen.

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