Paukenschlag in der Autoindustrie

Tesla-Gegner Byton steht vor dem Aus

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Der aussichtsreiche Elektroautobauer wollte in Kürze in den USA, China und Europa starten.

Einer der aussichtsreichsten Elektroautobauer steht vor dem Aus. Schuld ist die Coronakrise. Sie hat  Byton  in starke Bedrängnis gebracht. Die vor drei Jahren mit ehrgeizigen Expansionsplänen gegründete Firma kündigte an, die Produktion ab 1. Juli auszusetzen, um sich neu aufzustellen. Byton ist ein chinesischer Hersteller, der aber fast ausschließlich von ehemaligen Managern deutscher Automarken geführt wird. Die Firmenzentrale liegt in Shanghai. Zudem gibt es Niederlassungen in Santa Clara (Kalifornien) sowie in München.
 
"Die neue Coronaviruspandemie hat die Finanzierung und den Produktionsbetrieb von Byton vor große Herausforderungen gestellt", erklärte das Unternehmen, zu dessen Investoren der staatliche Autohersteller FAW und der Batteriehersteller  CATL  gehören. Man habe sich nach Abstimmung mit den Aktionären daher entschlossen, einen Plan zur Senkung der Personalkosten und zur strategischen Neuorganisation auf den Weg zu bringen.
 
 

SUV und Limousine

 
Byton gehört zu einer Reihe von neu gegründeten Tesla-Herausforderern, mit denen China eine eigene E-Autoindustrie aufbauen will. Dabei wurde dem Start-up aus Nanjing als einem der wenigen zugetraut, auch außerhalb Chinas Fuß zu fassen. Auf mehreren Automessen,  zuletzt bei der IAA  vergangenes Jahr in Frankfurt (Storybild), trommelte das Management für das Elektro-SUV M-Byte, das 2021 auch in Europa auf den Markt kommen soll. Anfang des Jahres hat Byton verkündet, dass es für den  M-Byte bereits 60.000 Vorbestellungen  gibt. Eine Elektro-Limousine namens  K-Byte  ist ebenfalls bereits fertig entwickelt. Highlight der "Smartphones auf Rädern" ist das riesige Display, das sich über die gesamte Breite des Cockpits zieht.
 
Tesla-Gegner Byton steht vor dem Aus
© Byton
 
 

Byton droht sogar das Aus

Erst im April hatte der Branchendienst Electrek berichtet, dass Byton hunderte Mitarbeiter in Santa Clara im US-Bundesstaat Kalifornien in Zwangsurlaub geschickt habe. Ob es mit dem Unternehmen überhaupt weitergeht, ist fraglich. Laut einem Bericht der ARD, haben bei einer geplanten Finanzierungsrunde nun mehrere Geldgeber aus den USA und Japan angekündigte Überweisungen zurückgehalten. Byton wurde im September 2017 von Future Mobility aus der Taufe gehoben, einem Unternehmen, das von ehemaligen BMW- und Nissan-Managern mitgegründet wurde.
 
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