Daten aus Österreich

37 Fahrzeugrückrufe im ersten Halbjahr 2011

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Die Zahl bedeutet einen Rückgang um 11,9 Prozent gegenüber Vergleichszeitraum 2010.

Im ersten Halbjahr 2011 wurden laut einer Erhebung des heimischen Autofahrerclubs ÖAMTC in Österreich 37 Fahrzeugrückrufe (darunter vier Motorradrückrufe) durchgeführt. Das ist ein Rückgang von 11,9 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Betroffen waren die verschiedensten Hersteller und Preisklassen. Die Defekte, die eine Rückrufaktion notwendig machen, können unterschiedlichster Natur sein. Grob lassen sich die Mängel in die Bereiche Mechanik, Elektrik und Elektronik gliedern.

Mechanik am öftesten schuld
Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Rubrik "Mechanik" hauptverantwortlich für Rückrufaktionen ist. "Das erste Halbjahr 2011 bildet keine Ausnahme. In diesem Zeitraum ließen sich rund 90 Prozent aller Probleme auf mechanische Ursachen zurückführen. Das ist seit Beginn der ÖAMTC-Rückruf-Auswertungen im Jahr 2005 ein neuer Höchstwert in dieser Kategorie", weiß  der Technikexperte des Clubs Robert Czarnecki. Ein häufiges Problem sind beispielsweise Schrauben, die mit unzureichendem Drehmoment befestigt worden sind. "Vor allem bei Fahrzeugkomponenten wie bei Lenkung, Fahrwerk, Sicherheitsgurten usw. kann das durchaus unangenehme Folgen haben", erklärt der Techniker. Auch die mangelhafte Verlegung von Kabelsträngen, die zu Kurzschlüssen führen kann, macht oft eine Rückrufaktion nötig. Elektrik und Elektronik waren in jeweils fünf Prozent aller Fälle Gründe für den Rückruf.

Rückrufserie im Jahr 2010
Im Jahr 2010 wurden Rückrufaktionen durch die regelrechte Rückrufserie eines japanischen Autoherstellers (Toyota) stark in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Die mediale Aufmerksamkeit sieht Czarnecki durchaus positiv: "Die Konsumenten setzen sich wesentlich stärker als bisher mit der Thematik auseinander. Das führt auch bei den Herstellern zu einer Sensibilisierung."

Club fordert bessere Information für Zweit- und Drittbesitzer
Die Information der Endverbraucher erfolgt bei einem Rückruf durch den Hersteller bzw. Importeur. Dabei wird in den meisten Fällen auf die firmeneigene Kundendatenbank zurückgegriffen. "Besser wäre es, wenn die Hersteller alle Rückrufe über den österreichischen Versicherungsverband (VVÖ) durchführen würden. Das ist für die Unternehmen zwar kostenpflichtig, damit werden aber auch die Zweit- und Drittbesitzer der Fahrzeuge erreicht", appelliert der ÖAMTC-Techniker an die Verantwortung der Hersteller. In den vergangenen Jahren ist glücklicherweise ein Umdenken bei den Fahrzeugproduzenten feststellbar. Die Rückrufe werden mittlerweile wesentlich offener als noch vor einigen Jahren kommuniziert.

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