Rückläufig

Autodiebstahl-Statistik 2010 für Österreich

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Laut den Zuständigen gleicht die Jagd nach gestohlenen Autos einem "Katz- und Maus-Spiel".

Die Jagd nach gestohlenen Fahrzeugen gleicht für die Ermittler der Soko Kfz oft einem "Katz- und Maus-Spiel", sagte Andreas Kummer, operativer Leiter der Einheit, im Gespräch mit der heimischen Nachrichtenagentur APA. Die Täter würden sofort auf polizeiliche Maßnahmen reagieren und ihre Route binnen kürzester Zeit ändern. 

Oft fährt ein Komplize des Lenkers im gestohlenen Fahrzeug ein paar Kilometer voraus, "etwa zwei Autobahnabfahrten", sagte Andreas Köck, Ermittler der Soko Kfz im Burgenland. Entdeckt dieser eine Polizeistreife, ruft er sofort beim Kollegen im dahinter fahrenden gestohlenen Pkw an und schlägt Alarm. "So kann dieser rechtzeitig abfahren und seinen Fluchtweg ändern."
 

Autodiebstahl-Statistik 2010 für Österreich
© oe24


Die Tätergruppen bestehen aus oft nicht mehr als fünf bis sieben Mann. "Sie sind absolut professionell", sagte Kummer. Manche Gruppierungen würden sich später teilen, wobei die neuen Formierungen meist wieder an den gleichen Orten zuschlagen, wo sie schon einmal erfolgreich waren. So könne man sich die starke Zunahme von Diebstählen an manchen Orten erklären. "Wir hatten eine slowenische Gruppe, die wir eingesperrt haben. Wenig später kam dann eine polnische Gruppe, die nach dem gleichen Modus Operandi vorging", sagte Andreas Köck. Später stellte sich heraus, dass sie ihr Wissen untereinander im Gefängnis austauschten. 

Japaner holen auf
Nach wie vor gefragt sind bei den Diebesbanden BMW und Audi. "Seit dem Frühjahr verzeichnen wir aber im Süden Wiens eine starke Zunahme an gestohlenen Mazda und Toyota", sagte Kummer. Die genauen Hintergründe kennen die Ermittler dafür noch nicht. "Womöglich, weil diese Fahrzeuge weniger kontrolliert werden. Es muss aber einen Markt dafür geben", meinte der Ermittler. Die Täter wüssten jedenfalls genau, was die Kundschaft wünscht, welche Ausstattung und Modelle nachgefragt werden.
 

Hohes Risiko für die Ermittler
Über die Arbeit als Ermittler sagte Kummer: "Manchmal muss man auch loslassen können." Wenn es zu gefährlich wird und das Risiko zu hoch ist, "muss man aufmachen und den Dieb fahren lassen. Es hat keinen Sinn, eine Verfolgungsjagd zu starten". "Erst vor kurzem haben wir zu dritt einen BMW X6 verfolgt, der Lenker versuchte uns abzudrängen", als die Polizisten von ihm abließen, erledigte sich der Fall von selbst. "Er ist auf der nassen Fahrbahn von der Straße abgekommen", erzählte Kummer. Am effektivsten bei Verfolgungen seien sogenannte Ausgleichsmaßnahmen (AGM), dazu zähle etwa die Sicherung der Grenze.
 

Diebstahl nach Farben
Einen gestohlenen Wagen erkennt der Fachmann relativ leicht. "Ich schaue mir an, was gestohlen wurde, achte auf die Farbe", erzählte Kummer, "bei rot etwa schau ich gar nicht hin". Die Hitliste der gestohlenen Pkw führen die Farben schwarz oder silber an. Auffällig sei auch, wenn ein hochpreisiges Auto in einer Gegend fährt, wo "solche Kfz normalerweise nicht unterwegs sind", meinte der Ermittler.

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