Preis/Leistungs-Wunder

Der neue Dacia Duster im Test

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Das Kompakt-SUV erfreut auch in zweiter Generation mit viel Gegenwert fürs Geld.

Dass der Anfang des Jahres gelaunchte Duster eine gelungene Weiterentwicklung der ersten Generation ist, hat das kompakte Dacia-SUV in unserem Fahrbericht bereits bewiesen. Nun musste sich der Billigheimer der rumänischen Renault-Tochter auch dem Alltagstest stellen. Dabei zeigte sich einmal mehr, dass der Duster in der nunmehrigen zweiten Generation ein optisch gefälliges, ausgereiftes und technisch absolut zeitgemäßes Auto ist. Der gravierendste Unterschied zur ach so prestigeträchtigen Konkurrenz: Er kostet ein Drittel weniger. Ansonsten fehlt dem franko-rumänischen Kompakt-SUV (fast) nichts, was nicht auch andere zu bieten hätten. Ein reines Fahrzeug um von A nach B zu kommen, ist er in der getesteten Version jedenfalls nicht mehr.

Der neue Dacia Duster im Test
© Christian Zacharnik
× Der neue Dacia Duster im Test
Die neue Heckoptik steht dem Duster gut. Die Leuchten erinnern etwas an den Jeep Renegade.

Top-Ausstattung

In der von uns gefahrenen Top-Version des Duster dCi 110 fanden sich Komfort-Features wie die 360-Grad-Kamera, ein flinkes Touchscreen-Navigationssystem, Keyless Entry und Tempomat in absolut tadelloser Funktionalität an Bord. Die Agenden der Sicherheitsassistenz übernahm ein Tot-Winkel-Warner. Weitere moderne Assistenzsysteme sind aber auch gegen Aufpreis nicht zu haben. Das Cockpit ist nun deutlich attraktiver gestylt. Dacia setzt zwar nach wie vor auf robuste, teils sehr harte Kunststoffe, an der Verarbeitungsqualität gibt es aber nichts auszusetzen. Und auch die neuen Vordersitze sind ein großer Fortschritt im Vergleich zum  Vorgänger . Wenn die Schenkelauflage noch etwas länger wäre, gäbe es diesbezüglich gar keinen Kritikpunkt mehr. Die großen Fensterflächen und die hohe Sitzposition sorgen zudem für eine Übersicht, die heutzutage nur mehr wenige Autos bieten.

Der neue Dacia Duster im Test
© Christian Zacharnik
× Der neue Dacia Duster im Test
Runde Lüftungsdüsen, Touchscreen-Navi und praktische Klimaasteuerung (sitzt aber etwas tief).

Fahrverhalten

Beim Fahren fällt zunächst der jetzt deutlich besser gedämmte Diesel positiv auf. Ganz so ruhig wie bei den Konkurrenten geht es zwar nicht zu, doch man muss sich immer wieder den günstigen Preis vor Augen halten. Außerdem ist der Duster nach wie vor ein echter Malocher. Dank Allradantrieb, kurz übersetztem ersten Gang und großzügiger Bodenfreiheit kommt man selbst dann noch weiter, wenn andere SUVs ihre schönen Schürzen bereits in die Erde graben. Das Fahrwerk ist sehr auf Komfort abgestimmt und filtert auch grobe Fahrbahnschäden ordentlich weg. Die nicht sehr direkte aber präzise arbeitende Lenkung passt da gut ins Gesamtbild. Schnelle Kurven mag der Rumäne zwar nicht so sehr, doch bevor es gefährlich werden würde, schiebt er zunächst über die Vorderräder und bei Bedarf greift auch noch das ESP (deutlich spürbar) ein. Die Bremsen und das manuelle Getriebe liefern ebenfalls eine solide Performance ab. Aufgrund des kurzen Geländegangs fährt man im Alltag eigentlich immer mit der Zweiten weg. Leider verfügt der nicht allzu sparsame Diesel noch über keinen SCR-Kat – die Euro 6b Norm erfüllt er dennoch. Alternativ bietet Dacia aber auch den 125 PS Benziner mit Allrad an.

>>>Nachlesen: Der neue Dacia Duster (2018) im Fahrbericht

Am obersten Limit

Über fehlendes Prestige wollen wir abschließend gar nicht reden. Über solche schnöden Nebensächlichkeiten ist der Duster längst erhaben. Das Preis/Leistungsverhältnis ist jedenfalls erstaunlich. Der Preis von 21.637 Euro für unser Testauto ist das absolute Maximum. Da fängt die rudimentär ausgestattete Konkurrenz erst an. Alles in allem sammelt der Duster also auch in zweiter Generation viele Sympathiepunkte. So wird er seiner französischen Mutter aufgrund der guten Verkaufszahlen und zufriedenen Kunden wieder viel Freude bereiten. 

Noch mehr Infos über Dacia finden Sie in unserem Marken-Channel.

Technische Daten

  • Motor: 1,5 Liter 4-Zylinder-Turbo-Diesel
  • Leistung: 109 PS; 260 Nm
  • Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 12,4 Sek.; Spitze: 169 km/h
  • Antrieb: Allrad, 6-Gang-Schaltung
  • Testverbrauch: 7,1 Liter auf 100 km
  • Abmessungen: 4,34 x 1,80 x 1,69 Meter (LxBxH)
  • Kofferraum (Allrad): 411 bis 1.444 Liter
  • Einstiegspreis: 11.990 Euro (SCe 115 S&S); Testwagen: 21.637 Euro
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