VW prescht vor

Europäische Allianz für E-Auto-Batterien

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Zahlreiche Bewerber für Fördermittel, darunter auch österreichischer Investor.

Volkswagen  kommt im Zuge seiner  großen E-Mobilitäts-Offensive  der Forderung aus der Politik nach einer europäischen Fertigung von Batterien für Elektroautos nach. Der deutsche Autokonzern will gemeinsam mit dem schwedischen Startup Northvolt und weiteren Unternehmen aus sieben EU-Mitgliedstaaten Akkus für E-Fahrzeuge entwickeln. Die neue "Europäische Batterie-Union" soll Batterie-Rohmaterialien produzieren, Zelltechnologien entwickeln und sich auch um den Recyclingprozess kümmern. Das gab VW nun offiziell bekannt. Unter den Partnern ist laut einer Unternehmenssprecherin kein weiterer Autobauer.

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Auch Investor aus Österreich

Dem deutschen Wirtschaftsministerium zufolge haben bisher mehr als 30 Unternehmen ihr Interesse an Fördermitteln formuliert. Darunter sollen auch der Chemie-Gigant BASF, die Autobauer  BMW  und  Peugeot  sein sowie der Batteriehersteller Varta. Varta gehört dem österreichischen Investor Michael Tojner.

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Start für 2020 anvisiert

Die neue Allianz um Volkswagen jedenfalls will die gemeinsame Arbeit Anfang 2020 aufnehmen und sich um Fördermittel des Ministeriums bemühen, um die Kosten für Forschung und Entwicklung abzudecken. Ressortleiter Peter Altmaier (CDU) hatte Konsortien, die innerhalb der Europäischen Union Batteriezellen produzieren wollen, insgesamt eine Milliarde Euro an staatlichen Hilfen in Aussicht gestellt. Frankreich will zusätzlich 700 Millionen Euro beitragen.

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Abhängigkeit reduzieren

Hintergrund ist die Dominanz der asiatischen Industrie im Batteriegeschäft. Viele europäische Autobauer werden aktuell von asiatischen Herstellern mit den Zellen beliefert, die besonders für Elektroautos elementar sind. Wenn Europa gute Arbeitsplätze in der Industrie erhalten und neue schaffen will, muss es so schnell wie möglich in eine groß angelegte Batteriezellproduktion einsteigen und massiv investieren.

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Neue Elektroautos am Genfer Autosalon 2019

Peugeot stellt in Genf den brandneuen 208 vor. Dieser kommt im Herbst in den Handel und ist erstmals auch als reine Elektrovariante namens "e-208" erhältlich. Die Franzosen versprechen 136 PS, einen Sprintwert von 8,1 Sekunden auf Tempo 100 und eine Reichweite von 340 km (WLTP).

Honda zeigt die seriennahe Studie "e prototype". Diese entspricht zu 98 Prozent dem Serienmodell, das ab Herbst bestellt werden kann und Anfang 2020 ausgeliefert wird. Der rund 3,9 m lange Knirps ist für den Einsatz in der City ausgelegt. Deshalb geht die Reichweite von 200 km in Ordnung.

Der VW-Konzern greift in den nächsten drei Jahren mit 27 neue Stromer an, die alle auf der neuen Elektro-Plattform "MEB" basieren. Die hohe Stückzahl soll für niedrige Preise sorgen - auch beim Audi Q4 e-tron concept. Der kleine Bruder des e-tron (ab 82.000 Euro) verfügt über zwei Elektromotoren mit 225 kW (306 PS) Systemleistung. Dank einer 82 kWh Batterie im Unterboden soll er mit einer Akkuladung 450 km (laut WLTP) weit kommen. Nach 30 Minuten an der Schnellladestation sind 80 Prozent nachgeladen. Das Serienmodell kommt Ende 2020 in den Handel.

Der Skoda Vision iV basiert ebenfalls auf dem MEB und gibt einen konkreten Ausblick auf den ersten Elektro-Crossover der Tschechen. Die Serienversion, die 2020 in den Handel kommt, soll eine Reichweite von 500 km bieten.

Seat bringt gegen Ende 2020 sein erstes Elektroauto auf MEB-Basis auf den Markt. Die seriennahe Studie "el Born" wird sich kaum noch verändern. Hier sollen 204 PS aus einem Elektromotor für reichlich Fahrspaß sorgen. Die Reichweite geben die Spanier mit 420 Kilometer an.

Mit dem I.D. Buggy Concept zeigt VW, was auf Basis des neuen Modularen Elektro-Baukastens (MEB) alles möglich ist. Wenn die Messe-Besucher auf das Elektro-Buggy abfahren, könnte es sogar in Serie gehen.

Um die Kosten aufgrund von noch größeren Stückzahlen weiter zu senken, bietet VW seinen MEB auch anderen Herstellern an. Erster offizieller Partner ist e.GO. Der City-Flitzer "Life Sport", der noch dieses Jahr auf die Straßen rollt, soll von der Elektromobilitäts-Plattform mehrfach profitieren. Zum einen durch einfachere Kleinserien-Fertigung, zum anderen durch Kostenvorteile durch Skalierung.

Smart verkauft ab 2020 nur noch Elektroautos. Mit der Studie forease+ gibt die Daimler-Tochter einen Ausblick auf das Design der Zukunft. Unter der futuristischen Hülle steckt die Technik des fortwo EQ Cabrio. Der Elektromotor leistet 82 PS, die Reichweite von 160 km ist für das urbane Gebiet ausreichend.

Fiat zeigt mit der Studie Centoventi wie sich die Italiener ihre elektrische Zukunft vorstellen. Der 3,7 Meter kurze Stromer soll vier Erwachsenen ausreichend Platz bieten. Die Kunden können sich bei der Reichweite je nach Bedarf von 100 bis 500 km entscheiden. Jedes zusätzliche 100km-Batterie-Pack kann auch nachträglich gekauft oder für einen gewissen Zeitraum gemietet werden.

Die Volvo-Tochter Polestar ist da schon weiter. Der neue Polestar 2, der direkt gegen das Tesla Model 3 positioniert ist, kann in einigen Ländern bereits bestellt werden. Seine zwei E-Motoren bringen es auf 408 PS, die Reichweite beträgt laut WLTP 500 km. Das Einstiegsmodell kostet 40.000 Euro. In den ersten 12 Monaten verkaufen die Schweden den Polestar 2 aber nur in der vollausgestatteten "Launch Edition" um 60.000 Euro.

Kia hat mit dem e-Niro und dem Soul EV bereits zwei reine Elektroautos im Handel. Mit der Studie "Imagine" zeigen die Koreaner in Genf nun erstmals ein größeres Modell. Es weist Merkmale eines SUVs, einer Familienlimousine und eines variablen Crossovers auf. Damit würde der Stromer perfekt in das Segment von Audi Q4 und Polestar 2 passen.

Noch mehr Platz bietet die elektrische V-Klasse von Mercedes. In Genf wird der EQV zwar noch als Studie gezeigt, der bis zu 9-sitzige Bus geht aber noch heuer in Serie. Die Stuttgarter versprechen eine Reichweite von 420 km.

Mit Piech Automitive kehrt ein großer Name zurück in die Autobranche. Toni Piech, Sohn des legendären Ex-VW-Chefs Ferdinand Piech, hat die Marke mitbegründet. Beim ersten Modell, dem Mark Zero, handelt es sich um einen elektrisch angetriebenen GT. Dieser soll eine Reichweite von 500 km bieten, extrem schnell aufgeladen werden können, zwischen 150.000 und 170.000 Euro kosten und in spätestens drei Jahren auf den Markt kommen.

Käufer des Pininfarina Battista müssen nicht mehr so lange warten, aber dafür viel tiefer in die Tasche greifen. Dass 2.000 PS starke und über 400 km/h schnelle Elektro-Hypercar wird bereits ab 2020 an die ersten solventen Kunden ausgeliefert. Kostenpunkt: rund zwei Millionen Euro.

Der in Österreich gebaute Jaguar I-Pace ist zwar bereits seit Sommer 2018 auf dem Markt, dennoch gab es in Genf eine echte Premiere. Der Crossover ist nämlich als allererstes Elektroauto zum "Car of the Year" gewählt worden. In Österreich kostet das 400 PS starke Elektroauto mit einer Reichweite von 400 km etwas über 78.000 Euro.

Falls es diese Elektro-Studie von Citroen jemals auf die Straße schaffen sollte, wird es noch etwas dauern. Der zweisitzige "Ami One" könnte in Zukunft in die Flotten von Carsharing-Anbietern kommen und so die Metropolen der Welt erobern.

Der Nissan IMQ dürfte auch noch etwas auf sich warten lassen. Der Elektro-Crossover ist voll auf autonomes Fahren ausgelegt und zeigt, wie sich die Japaner ihre automobile Zukunft vorstellen.

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Neue Elektroautos am Genfer Autosalon 2019

Peugeot stellt in Genf den brandneuen 208 vor. Dieser kommt im Herbst in den Handel und ist erstmals auch als reine Elektrovariante namens "e-208" erhältlich. Die Franzosen versprechen 136 PS, einen Sprintwert von 8,1 Sekunden auf Tempo 100 und eine Reichweite von 340 km (WLTP).

Honda zeigt die seriennahe Studie "e prototype". Diese entspricht zu 98 Prozent dem Serienmodell, das ab Herbst bestellt werden kann und Anfang 2020 ausgeliefert wird. Der rund 3,9 m lange Knirps ist für den Einsatz in der City ausgelegt. Deshalb geht die Reichweite von 200 km in Ordnung.

Der VW-Konzern greift in den nächsten drei Jahren mit 27 neue Stromer an, die alle auf der neuen Elektro-Plattform "MEB" basieren. Die hohe Stückzahl soll für niedrige Preise sorgen - auch beim Audi Q4 e-tron concept. Der kleine Bruder des e-tron (ab 82.000 Euro) verfügt über zwei Elektromotoren mit 225 kW (306 PS) Systemleistung. Dank einer 82 kWh Batterie im Unterboden soll er mit einer Akkuladung 450 km (laut WLTP) weit kommen. Nach 30 Minuten an der Schnellladestation sind 80 Prozent nachgeladen. Das Serienmodell kommt Ende 2020 in den Handel.

Der Skoda Vision iV basiert ebenfalls auf dem MEB und gibt einen konkreten Ausblick auf den ersten Elektro-Crossover der Tschechen. Die Serienversion, die 2020 in den Handel kommt, soll eine Reichweite von 500 km bieten.

Seat bringt gegen Ende 2020 sein erstes Elektroauto auf MEB-Basis auf den Markt. Die seriennahe Studie "el Born" wird sich kaum noch verändern. Hier sollen 204 PS aus einem Elektromotor für reichlich Fahrspaß sorgen. Die Reichweite geben die Spanier mit 420 Kilometer an.

Mit dem I.D. Buggy Concept zeigt VW, was auf Basis des neuen Modularen Elektro-Baukastens (MEB) alles möglich ist. Wenn die Messe-Besucher auf das Elektro-Buggy abfahren, könnte es sogar in Serie gehen.

Um die Kosten aufgrund von noch größeren Stückzahlen weiter zu senken, bietet VW seinen MEB auch anderen Herstellern an. Erster offizieller Partner ist e.GO. Der City-Flitzer "Life Sport", der noch dieses Jahr auf die Straßen rollt, soll von der Elektromobilitäts-Plattform mehrfach profitieren. Zum einen durch einfachere Kleinserien-Fertigung, zum anderen durch Kostenvorteile durch Skalierung.

Smart verkauft ab 2020 nur noch Elektroautos. Mit der Studie forease+ gibt die Daimler-Tochter einen Ausblick auf das Design der Zukunft. Unter der futuristischen Hülle steckt die Technik des fortwo EQ Cabrio. Der Elektromotor leistet 82 PS, die Reichweite von 160 km ist für das urbane Gebiet ausreichend.

Fiat zeigt mit der Studie Centoventi wie sich die Italiener ihre elektrische Zukunft vorstellen. Der 3,7 Meter kurze Stromer soll vier Erwachsenen ausreichend Platz bieten. Die Kunden können sich bei der Reichweite je nach Bedarf von 100 bis 500 km entscheiden. Jedes zusätzliche 100km-Batterie-Pack kann auch nachträglich gekauft oder für einen gewissen Zeitraum gemietet werden.

Die Volvo-Tochter Polestar ist da schon weiter. Der neue Polestar 2, der direkt gegen das Tesla Model 3 positioniert ist, kann in einigen Ländern bereits bestellt werden. Seine zwei E-Motoren bringen es auf 408 PS, die Reichweite beträgt laut WLTP 500 km. Das Einstiegsmodell kostet 40.000 Euro. In den ersten 12 Monaten verkaufen die Schweden den Polestar 2 aber nur in der vollausgestatteten "Launch Edition" um 60.000 Euro.

Kia hat mit dem e-Niro und dem Soul EV bereits zwei reine Elektroautos im Handel. Mit der Studie "Imagine" zeigen die Koreaner in Genf nun erstmals ein größeres Modell. Es weist Merkmale eines SUVs, einer Familienlimousine und eines variablen Crossovers auf. Damit würde der Stromer perfekt in das Segment von Audi Q4 und Polestar 2 passen.

Noch mehr Platz bietet die elektrische V-Klasse von Mercedes. In Genf wird der EQV zwar noch als Studie gezeigt, der bis zu 9-sitzige Bus geht aber noch heuer in Serie. Die Stuttgarter versprechen eine Reichweite von 420 km.

Mit Piech Automitive kehrt ein großer Name zurück in die Autobranche. Toni Piech, Sohn des legendären Ex-VW-Chefs Ferdinand Piech, hat die Marke mitbegründet. Beim ersten Modell, dem Mark Zero, handelt es sich um einen elektrisch angetriebenen GT. Dieser soll eine Reichweite von 500 km bieten, extrem schnell aufgeladen werden können, zwischen 150.000 und 170.000 Euro kosten und in spätestens drei Jahren auf den Markt kommen.

Käufer des Pininfarina Battista müssen nicht mehr so lange warten, aber dafür viel tiefer in die Tasche greifen. Dass 2.000 PS starke und über 400 km/h schnelle Elektro-Hypercar wird bereits ab 2020 an die ersten solventen Kunden ausgeliefert. Kostenpunkt: rund zwei Millionen Euro.

Der in Österreich gebaute Jaguar I-Pace ist zwar bereits seit Sommer 2018 auf dem Markt, dennoch gab es in Genf eine echte Premiere. Der Crossover ist nämlich als allererstes Elektroauto zum "Car of the Year" gewählt worden. In Österreich kostet das 400 PS starke Elektroauto mit einer Reichweite von 400 km etwas über 78.000 Euro.

Falls es diese Elektro-Studie von Citroen jemals auf die Straße schaffen sollte, wird es noch etwas dauern. Der zweisitzige "Ami One" könnte in Zukunft in die Flotten von Carsharing-Anbietern kommen und so die Metropolen der Welt erobern.

Der Nissan IMQ dürfte auch noch etwas auf sich warten lassen. Der Elektro-Crossover ist voll auf autonomes Fahren ausgelegt und zeigt, wie sich die Japaner ihre automobile Zukunft vorstellen.