Feststoff statt Lithium-Ionen

E-Autos: VW setzt auf "Wunder-Akku“

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100 Millionen Euro Deal sichert dem Autobauer die ersten Zugriffsrechte.

Volkswagen steigt bei einem Batterie-Entwickler ein und will in den nächsten Jahren eine erste kleine Fabrik für  Feststoffbatterien  bauen. Diese Akkus könnten in mehreren Jahren die Lithium-Ionen-Akkus als Energiespeicher in E-Autos ablösen. In den ab 2019 startenden I.D.-Modellen werden die Wunder-Akkus die schnelles Laden und hohe Reichweiten versprechen, also noch nicht verbaut sein. VW investiert 100 Mio. Euro in das US-Unternehmen QuantumScape, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte.

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Standortfrage noch nicht geklärt

Eine Produktionsanlage, um im kleinen Maßstab mit der Fertigung zu beginnen, könnte in Salzgitter angesiedelt werden: "Wir bauen gerade eine Lithium-Ionen-Pilotfertigung in Salzgitter auf, und das ist sicher eine der Optionen, die wir uns anschauen", sagte VW-Chefstratege Thomas Sedran der Deutschen Presse-Agentur. Eine Entscheidung solle aber erst in ein bis zwei Jahren fallen.

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VW sichert sich erstes Zugriffsrecht

QuantumScape besteht aus einer Gruppe von Wissenschaftlern, die seit Jahren an diesem Akku-Typ arbeiten. Volkswagen sichert sich mit dem Deal das erste Zugriffsrecht auf Entwicklungen und will diese dann in der neuen Fertigungsanlage bauen, die bis 2025 stehen soll. Dort sollen die Batterien nicht nur zusammengesteckt, sondern es sollen auch Batteriezellen gefertigt werden - laut Sedran zu Beginn für etwa 10.000 Fahrzeuge im Jahr. Das deckt nur einen winzigen Teil der VW-Produktion ab: Bis 2025 soll ein Viertel der zuletzt mehr als zehn Millionen verkauften Fahrzeuge einen Elektroantrieb haben.  Dyson will bei seinen Elektroautos  übrigens ebenfalls so schnell wie möglich auf Feststoffbatterien setzen.

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Fertigung lohne sich nur im großen Stil

Ob eine große Serienfertigung für Batterien nach Deutschland kommt, ließ Sedran offen: "Die großen Wettbewerbsnachteile, die wir in Deutschland für die Zellfertigung haben, sind einmal die hohen Lohnkosten und die hohen Energiekosten, die zum Beispiel in Osteuropa deutlich geringer sind." Er machte klar, dass man Batterien in großem Stil fertigen müsse, damit es sich lohne: "Wenn man die Zellfertigung wirklich wettbewerbsfähig machen will, muss man natürlich mit den Stückzahlen in Bereiche von Elon Musks Gigafactory."

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