Elektrofahrzeuge

Wer profitiert vom neuen Trend?

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Neben den Automobilherstellern und der Umwelt könnten die Stromkonzerne die großen Gewinner von der Verbreitung von Elektroautos sein. Die deutsche Regierung will jeden E-Auto Käufer mit 5.000 Euro unterstützen.

Die großen Stromkonzerne können nach einer Studie im Jahr 2020 mit Umsatzpotenzialen von insgesamt 17 Mrd. Euro durch die zunehmende Verbreitung von Elektroautos rechnen. Für den Aufbau der nötigen Infrastruktur müssten sich die Stromerzeuger allerdings bald nach Partnern umsehen, erklärte die Beratungsgesellschaft A.T. Kearney am Mittwoch in Düsseldorf. Ölkonzerne mit ihren flächendeckenden Tankstellennetzen, aber auch Betreiber von Parkhäusern und Parkplätzen sowie Supermarkt- und Diskonterketten kämen infrage.
 

A.T. Kearney sagte voraus, dass bis 2020 etwa 10 Prozent der Neuautos reine Elektroautos oder Plug-in-Hybride sein werden. Acht Millionen derartige Fahrzeuge seien dann auf Europas Straßen unterwegs. Bis 2020 werde der Stromverbrauch der Elektrofahrzeuge etwa 1 Prozent des gesamten Stromabsatzes in Europa ausmachen, bis 2030 dürften es je nach Szenario 3 bis 5 Prozent sein.

 
"Der Zuwachs des Stromabsatzes alleine macht Elektromobilität jedoch noch nicht spannend", erklärte A.T.-Kearney-Studienautor Martin Handschuh. Kurz- und mittelfristig ergäben sich weitaus größere Potenziale durch die Errichtung und den Betrieb von Ladeinfrastrukturen sowie durch Kundenservices.

 
Insgesamt beliefen sich die Umsatzpotenziale durch den Mehrabsatz von Strom und kerngeschäftsnahen Leistungen auf etwa 5 Mrd. Euro. Noch lohnender werde Elektromobilität für die Stromkonzerne, wenn die Leistungen weiter ausgedehnt würden. Batterie-Leasing ermögliche beispielsweise ein Potenzial von etwa 12 Mrd. Euro.

 
Für den Aufbau der entsprechenden Verteilstrukturen müssten sich die Energieunternehmen schon jetzt nach Partnern umsehen, erklärte das Beratungsunternehmen. "Die infrage kommenden Partner sind allerdings rar gesät", erklärte der Co-Autor der Studie, Stephan Krubasik: "Eine Hand voll Ölkonzerne dominiert die Tankstelleninfrastruktur - die Energieunternehmen müssen sich also beeilen. Wir erwarten, dass es schon in den nächsten zwölf Monaten die erste Bekanntgabe einer klar zugeschnittenen Kooperation von Energieunternehmen und Ölkonzern geben wird."
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Deutschland will E-Autos mit bis zu 5.000 Euro fördern
Das deutsche Umweltministerium hat Pläne einer staatlichen Förderung beim Kauf von Elektroautos konkretisiert. Demnach solle eine staatliche Hilfe von 3.000 bis 5.000 Euro die Käufer in den ersten Jahren der Markteinführung von 2012 bis 2014 entlasten, sagte Staatssekretär Matthias Machnig am Mittwoch bei Vorlage einer vom Ministerium in Auftrag gegebenen McKinsey-Studie. Grund seien die noch hohen Kosten. Vor allem eine direkte Umweltprämie beim Kauf oder steuerliche Vorteile kämen infrage. Gefördert werden sollten Autos nur beim Einsatz von Ökostrom. 

Nach Ablauf der ersten Phase sollten andere Instrumente dazu beitragen, die Marktdurchdringung bis 2020 zu beschleunigen, sagte Machnig. Dazu zähle eine Nutzerprivilegierung von E-Autos, etwa durch eine bevorzugte Zulassung in bestimmte Umweltzonen.
 

Ziel sei, bei harter Konkurrenz in Asien keine Marktanteile zu verlieren. Laut der Unternehmensberatung McKinsey wird bis 2020 weltweit ein 470-Milliarden-Euro-Markt für Elektromobilität mit 250.000 neuen Jobs entstehen - mit einem deutschen Umsatzanteil von 85 Mrd. Euro. Wegen der umkämpften Batterien-Technologien hält Machnig vor allem in dem Segment eine besondere Förderung für Forscher, Hersteller und Zulieferer für vordringlich.
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