Automesse künftig in Bayern

München bekommt Zuschlag für nächste IAA

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Bayerische Landeshauptstadt setzte sich gegen die Mitbewerber Berlin und Hamburg durch.

Die  nächste Internationale Automobilausstellung (IAA)  kommt nach München. Darauf hat sich der Vorstand des Verbands der Automobilindustrie (VDA) am Dienstag in Berlin geeinigt, wie ein Sprecher mitteilte. Im Rennen waren neben München noch die Städte Berlin und Hamburg.

"Es war ein sehr enges Rennen, für das ich den Beteiligten herzlich danke", teilte VDA-Chefin Hildegard Müller am Dienstag mit. Dass München den Zuschlag bekommen würde, hatte sich in den Stunden zuvor bereits angedeutet. Erst am Vormittag verlautete aus VW-Kreisen, dass der Konzern die bayerische Landeshauptstadt bevorzuge.

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Gründe für die Entscheidung

München habe auch damit überzeugt, "die Innenstadt und citynahe, hochattraktive Plätze als Event Locations zur Bühne der IAA zu machen", hieß es vom VDA: "Als Technologie- und starker Industriestandort und Sitz zahlreicher Hightech-Konzerne, Start-ups und Forschungseinrichtungen sowie innovativer Unternehmen der Automobilindustrie ist München ein ausgezeichneter Partner zur Neuausrichtung der IAA." Die bayerische Landeshauptstadt warb mit Erfahrung bei Großveranstaltungen, dem Flughafen sowie mit der Hightechindustrie mit Firmen wie Google, Apple, Microsoft, Amazon und Start-up-Konferenzen wie Bits & Pretzels.

Die alle zwei Jahr stattfindende Messe wurde über Jahrzehnte in Frankfurt ausgerichtet. Nach sinkenden Besucherzahlen und viel Kritik an dem Branchentreff suchte der Verband einen neuen Ort und ein neues Image für die Leistungsschau der Autoindustrie. Sieben Städte und Messen hatten sich beworben, um die Messe künftig auszurichten. Schließlich blieben München, Hamburg und Berlin in der Endrunde.

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Mehrere Runden

Alle drei Städte waren in den vergangenen Wochen mehrfach beim VDA in Berlin angetreten, um ihre Konzepte im Detail zu erläutern - und die Vertreter des Verbandes reisten nach München und Hamburg, um sich die Möglichkeiten vor Ort anzusehen.

Bei Sachkennern außerhalb der entscheidenden Gremien galt in den Wochen zuvor Berlin als Favorit. Messechef Christian Göke wollte die Fanmeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule zu einem zentralen Schauplatz der IAA machen.

Hamburg wiederum warb damit, neue Wege in der Mobilität aufzuzeigen. Für den Standort sprachen demnach kurze Wege zwischen den Messehallen und dem Heiligengeistfeld, wo das Außenprogramm geplant war, unmittelbare Anbindung an die Innenstadt und eine Vielzahl innovativer Verkehrsprojekte.

In Berlin gab es allerdings Zweifel, dass alle Beteiligten von der Idee überzeugt seien, die IAA künftig in der Bundeshauptstadt zu veranstalten. Vor allem die Berliner Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) hatte Kritik des Koalitionspartners auf sich gezogen, nicht zu 100 Prozent hinter den Messeplänen zu stehen. Pop war der Präsentation der Bewerbung vor dem VDA in Berlin ferngeblieben.

Messerundgang IAA 2019

Mit dem ID.3 will VW den Elektro-Massenmarkt erobern. Der 4,26 Meter lange Stromer ist das erste Auto, das den neuen Elektrobaukasen (MEB) des Konzerns nutzt. Der E-Motor im Heck leistet 150....

...oder 204 PS. Die Reichweiten liegen je nach Batteriegröße bei 330, 420 oder 550 Kilometer. Den Einstiegspreis gibt VW mit rund 30.000 Euro an. Die Produktion startet noch heuer, Marktstart Mitte 2020.

Opel hält da mit dem brandneuen Corsa e dagegen. Hier gibt es 136 Elektro-PS und rund 330 km Reichweite ab exakt 29.999 Euro. Der neue...

...Mini Cooper SE wirft 184 Elektro-PS und eine Reichweite von rund 250 km in die Waagschale. Preis ab 32.950 Euro. Noch kürzer...

und teurer ist der Honda e. Die Reichweite geben die Japaner mit 220 km an. Bei der Leistung des E-Motors stehen 136 oder 154 PS zur Wahl. Einstiegspreis: 34.990 Euro. Bei der...

...Daimler-Tochter Smart gibt es nur noch Elektroautos. Fortwo und Forfour EQ erhalten ein umfangreiches Facelift. Die Motorleistung bleibt mit 82 PS unverändert. Die Reichweite beträgt City-taugliche 160 km. Der Einstiegspreis des neuen Modelljahrs wird bei etwa 23.000 Euro liegen.

Hyundai setzt beim völlig neuen i10 hingegen auf konventionelle Benziner. Der nicht einmal 3,70 Meter lange Kleinstwagen ist voll vernetzt und bietet sogar Luxus-Extras.

Porsche stellt mit dem Taycan sein erstes reines Elektroauto vor. Die Sportlimousine kommt zunächst als Turbo (680 PS) und Turbo S (761 PS) auf den Markt. Spitze 260 km/h, von 0 auf 100 in 2,8 Sekunden und bis zu 450 km Reichweite. Preise ab 156.153 Euro bzw. ab 189.702 Euro.

Mit der Studie Vision EQS gibt Mercedes einen Ausblick auf sein kommendes Elektroflaggschiff. Das neue Top-Modell der EQ-Reihe leistet 350 kW und soll eine Reichweite von 700 km bieten. Serienversion wohl ab 2022.

Der Sián ist der schnellste Lamborghini aller Zeiten. Erstmals setzen die Italiener auf einen Hybridantrieb. Der V12-Sauger und der E-Motor bringen es auf 819 PS. Die auf 63 Stück limitierte Auflage ist bereits ausverkauft. Preis: 2 Millionen Euro - ohne Steuern!

Hyundai gibt mit dem Konzept 45 einen Ausblick auf das Design seiner kommenden Elektroautos. Diese setzen auf einen reduzierten Look mit großen Flächen.

Die Seat Sporttochter Cupra zeigt die Elektro-Studie Tavascan. Zwei E-Motoren sorgen für 306 PS und Allradantrieb. Die 77 kWh Batterie soll eine Reichweite von 450 km ermöglichen.

Seat selbst zeigt den Tarraco mit Plug-in-Hybrid. Der Benziner und der E-Motor leisten zusammen 245 PS. Die reine E-Reichweite liegt bei rund 50 km. Die Markteinführung erfolgt 2020.

Ford bringt den neuen Kuga im Frühjahr 2020 in den Handel. Den Tiguan-Gegner wird es erstmals in drei unterschiedlichen Hybrid-Varianten geben - darunter auch ein 225 PS starker Plug-in-Hybrid mit einer elektrischen Reichweite von 50 km.

Auch bei der zweiten Generation des Renault Captur wird es ab 2020 eine Plug-in-Hybrid-Version geben. Ab Ende 2019 steht das auf über 4,2 Meter gewachsene City-SUV mit konventionellen Motoren bei den Händlern.

Die selbe Zielgruppe hat Skoda mit dem Kamiq im Visier. In Frankfurt zeigt sich das kleine SUV in der neuen Top-Ausstattung Monte Carlo. Diese...

...gibt es nun auch für den Scala. Optische Erkennungsmerkmale sind bei beiden Fahrzeugen die schwarzen Anbauteile und Felgen.

Land Rover bringt nach drei Jahren Pause den Defender zurück. Bestellbar ist die Offroad-Ikone ab sofort. Los geht es ab 65.700 Euro. In den Handel kommt der G-Klasse- und Wrangler-Gegner im Frühjahr 2020.

BMW setzt beim nächsten 4er Coupé auf eine Riesen-Niere. Beim Concept 4 handelt es sich zwar noch um eine Studie, aber das neue Coupé auf 3er Basis wird fast 1:1 in Serie gehen.

Audi lässt beim neuen RS6 Avant und RS7 Sportback (Bild) die Muskeln spielen. Im Kombi und viertürigen Coupé bringt es der aus dem Lamborghini Urus bekannte V8 auf satte 600 PS. Optisch kommt auch die Studie...

...AI:TRAIL martialisch daher. Sie setzt aber auf einen Elektro-Antrieb. Trail - das englische Wort für „Pfad“ oder „Wanderweg" steht für das Erkunden der Natur. An Bord gibt es deshalb - im Gegensatz zu nahezu allen aktuellen anderen Studien - keinen großen Monitor für Serien-Streaming oder Videokonferenzen.

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...anderen Liga spielt das neue GLE Coupé. Der rund fünf Meter lange und deutlich über zwei Tonnen schwere Crossover geht zunächst mit zwei potenten Sechszylinder-Dieselmotoren an den Start. Nächstes Jahr folgt dann auch noch eine über 600 PS starke AMG-Variante. Diese wird mit rund 150.000 Euro zu Buche schlagen.

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