Gilt ab 1. November 2012

Neues EU-Reifenlabel nicht aussagekräftig

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Neue Plakette lässt keine Schlüsse auf die Qualität der Reifen zu.

Ab dem 1. November 2012 müssen alle in der EU verkauften Pkw-Reifen mittels Aufkleber oder Informationsblatt gekennzeichnet sein – das gilt für Sommer- wie auch für Winterreifen ( wir berichteten ). Dieses so genannte "Label" gibt Auskunft über Rollwiderstand, Nassbremsverhalten und Abrollgeräusch und erinnert an die Energieeffizienz-Kennzeichnung von Haushaltsgeräten.

Umfassend informiert?
So begrüßenswert eine objektive Information von Konsumenten auch ist, das Reifenlabel könnte laut den heimischen Autofahrerclubs viele Käufer in die Irre führen. Denn durch diese Kennzeichnung scheint die Reifenwahl viel einfacher zu werden: Der Konsument weiß dann ja über die Reifeneigenschaften komplett Bescheid - oder etwa doch nicht?

Neues EU-Reifenlabel nicht aussagekräftig
© ÖAMTC

So sieht das neue EU-Reifenlabel aus.

Reifen-Label zeigt zu wenig Eigenschaften an
Reifen müssen nämlich in weit mehr als nur den drei im Label bewerteten Eigenschaften (1 x Sicherheit, 2 x Umwelt) gute Leistungen erbringen.
So zeigt dies beispielsweise der aktuelle Winterreifentest des ÖAMTC ganz deutlich: Dieser besteht nämlich aus nicht weniger als 19 Einzelprüfungen. Neben den für den Autofahrerclub unverzichtbaren 14 Sicherheitskriterien sind außerdem fünf Tests Prüfungen von Umwelteigenschaften. Ähnlich sieht das bei den Reifentests des ARBÖ aus.

Nur die Tests zählen
Damit bleiben die Reifentests auch nach der Einführung des Reifenlabels das, was sie schon seit Jahrzehnten sind: die einzige wirklich umfassende Informationsquelle für den Reifenkauf. Wer sich nur auf das Label verlässt, kann also einen ziemlichen Fehlgriff machen.

>>>Nachlesen: Winterreifentest 2012/2013 des ÖAMTC

>>>Nachlesen: Winterreifentest 2012/2013 des ARBÖ

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