Schweden-Ikone

Saab droht endgültig zu verschwinden

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Zuletzt hatte der Autobauer gegen die übermächtige Konkurrenz keine Chance.

Eine Ikone der schwedischen Wirtschaft droht zu verschwinden: Der Autohersteller Saab kämpft, wie berichtet, seit Monaten mit akutem Geldmangel und hat am Mittwoch Gläubigerschutz beantragt. Die Liebhaber der Schweden-Autos für gehobene Ansprüche zittern schon seit längerem, ob sich der kleine Nischenhersteller im Kampf gegen die übermächtige Konkurrenz wie Mercedes, BMW und auch Volvo behaupten kann.

Lange Tradition
Die Skandinavier mit Stammwerk in Trollhättan bei Göteborg haben sich mit ihren seit 1947 gebauten Autos zunächst einen Namen durch ungewöhnliche aerodynamische Formen und später durch aufwendige Sicherheitstechnik gemacht. Saab ging aus der Pkw-Sparte des gleichnamigen Flugzeug- und Rüstungskonzerns hervor. 1990 übernahm der US-Konzern General Motors (GM) 50 Prozent der Anteile.

Zehn Jahre später ging auch der Rest von Saab an den damals größten Autokonzern der Welt. Auch unter dem Dach von GM setzte Saab fast ausschließlich auf Benzin schluckende Oberklasse-Modelle. Sie fuhren bei jährlichen Absatzzahlen um die 100.000 fast in jedem Jahr Verluste für GM ein.

Spyker wollte Marke retten
Ende 2008 setzte die selbst um ihre Existenz kämpfende Konzernmutter Saab zum Verkauf. Der kleine niederländische Sportwagenhersteller Spyker Cars (jetzt: Swedish Automobile) als Käufer kündigte den Einstieg von Investoren erst aus Russland, dann aus China an. Chronischer Kapitalmangel führte zum weitgehenden Produktionsstillstand im Stammwerk Trollhättan mit 3.700 Beschäftigten seit April.

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