Tipps ersparen teuren Tausch

So hält die Autobatterie länger durch

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Vor allem längere Standzeiten und Kurzstreckenfahrten setzen der Batterie im Fahrzeug zu.

Homeoffice statt täglichem Pendeln, keine Familienbesuche während der Osterferien. Der Straßenverkehr ist europaweit massiv zurückgegangen und durch Kontaktbeschränkungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie an einigen Orten sogar fast komplett zum Erliegen gekommen. Laut diversen Navigationsdatenanbietern ist in einigen großen europäischen das Verkehrsaufkommen um 80 bis 90 Prozent gesunken. Auch in Österreich ist das Verkehrsaufkommen zeitweise um 40 Prozent zurückgegangen. Daher stellen sich einige Autofahrer die Frage: Startet mein Fahrzeug zuverlässig, nachdem die Beschränkungen gelockert werden?
 

Ladezustand darf 12,4-Volt-Grenze nicht unterschreiten

"Wenn sich die Batterie in gutem Zustand befindet, gibt es keinen Grund, sich Sorgen zu machen", versichert Ulrich Germann, technischer Schulungsleiter bei Clarios. Der Batteriehersteller ist mit seiner Marke Varta die Nummer eins in Europa. "Wenn die Menschen beispielsweise im Urlaub sind, ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Fahrzeug einige Wochen nicht genutzt wird", erklärt Germann. Der europäische Batteriestandard schreibe vor, dass Batterien darauf ausgelegt seien und nach einigen Wochen der Inaktivität wieder normal funktionieren müssen. "Die Entladung einer in gutem Zustand befindlichen Batterie beträgt weniger als drei Prozent pro Monat. Kritisch wird es nur unterhalb eines Ladezustands von 12,4 Volt."
 
 

Stromverbraucher während Standzeit

Jedoch würden immer mehr elektrische Verbraucher die Batterie auch dann belasten, wenn das Fahrzeug inaktiv ist. Denn einige müssen auch dann in Bereitschaft bleiben, wenn das Auto nicht benutzt wird, wie das Alarmsystem und schlüssellose Zugangssysteme, die sich ständig im Empfangsmodus befinden. Gemäß der Statistik von Clarios sind rund 34 Prozent der in Europa getesteten Batterien nicht mehr in einem guten Zustand. Germann empfiehlt daher Fahrzeugbesitzern einige einfache Tipps zu befolgen, um die Batterie in einem bestmöglichen Ladezustand zu halten.
 

Batterie-Tipps für Autofahrer

  • "Wenn das Fahrzeug über einen längeren Zeitraum geparkt wird, sollten die Türen und der Kofferraum verriegelt sein. Das Fahrzeug wechselt dann in den Schlafmodus und der Stromverbrauch sämtlicher elektrischer Verbraucher wird auf ein absolutes Minimum reduziert." Die Türen und der Kofferraum sollten nur geöffnet werden, wenn es wirklich erforderlich ist. Dadurch werden die elektrischen Verbraucher aktiviert, die dann beträchtliche Elektrizitätsmengen verbrauchen, bevor Sie wieder in den Schlafmodus zurückkehren. 
     
  • Fahrzeugbesitzer sollten die Batterie zudem trocken und sauber halten, da Schmutz und Feuchtigkeit zwischen den Polen Kriechströme verursachen und das Entladen der Batterie beschleunigen. 
     
  • Wenn das Fahrzeug nur für kurze Fahrten verwendet wird, ist es wichtig, die Anzahl der Verbraucher während der Fahrt zu reduzieren: "Schalten Sie das Radio aus und benutzen Sie den elektrischen Fensterheber und das elektrische Schiebedach so wenig wie möglich und verwenden Sie die Klimaanlage nur auf niedriger Stufe." Das ist wichtig, weil alle diese Verbraucher Strom benötigen, der besser zum Laden der Batterie verwendet werden könnte.
     
  • Auch wenn eine Batterie leicht zugänglich ist, wäre es besser, sie zu laden als sie auszubauen. Insbesondere elektronische Systeme in neueren Fahrzeugen könnten Fehlermeldungen auslösen und bei einer Unterbrechung der Stromversorgung könnten Daten verloren gehen. Somit wäre ein Werkstattbesuch zum Zurücksetzen der Daten erforderlich. "Es reicht, wenn Sie die Spannung von Zeit zu Zeit überprüfen und die Batterie erneut laden, sobald die Spannung unter 12,4 Volt fällt", erklärt Germann abschließend.
 
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