In Europa

Toyota stoppt Produktion in fünf Werken

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Autobauer kämpft mit gravierenden Lieferengpässen nach dem Erdbeben

Der japanische Autobauer Toyota muss wegen Lieferengpässen seine Produktion in Europa unterbrechen. Weil voraussichtlich Einzelteile aus Japan knapp werden, setze der Konzern in fünf europäischen Werken die Arbeit an mehreren Tagen im April und Mai aus, bestätigte am Mittwoch eine Sprecherin von Toyota-Deutschland. Wie berichtet, musste der Hersteller in Japan bereits die Einführung neuer Prius-Modelle nach hinten verschieben. Die japanische Regierung senkte unterdessen die Konjunkturerwartung für ihr Land.

Betroffene Standorte
Betroffen von den Zwangspausen sind laut Toyota die britischen Standorte in Burnaston und Deeside sowie die Werke im türkischen Adapazari, in Valenciennes in Frankreich und im polnischen Jelcz-Laskowice. Zwischen Donnerstag vor Ostern und dem Freitag danach sowie am 2. Mai soll dort die Arbeit außerplanmäßig ruhen. "Dass in diesen Zeiten teilweise ohnehin Feiertage und Ferien sind, macht es für die Mitarbeiter einfacher, freie Tage zu planen", teilte Toyota mit.

Keine guten Aussichten
Darüber hinaus gehen die Verantwortlichen bereits jetzt davon aus, die Produktion auch im Mai weiter drosseln zu müssen. Für die darauffolgenden Monate habe das Unternehmen noch keine Entscheidung getroffen. Das weitere Vorgehen hängt entscheidend von der Situation der Zulieferbetriebe in Japan ab. Sie wurden durch das Erdbeben und den Tsunami vom 11. März zum Teil erheblich in Mitleidenschaft gezogen. "Die Zulieferbetriebe beginnen gerade nach und nach, ihren Betrieb wieder aufzunehmen", erklärte Toyota. Mit den Arbeitspausen "verschafft Toyota ihnen Zeit, ohne die Versorgung der Kunden mit Neufahrzeugen ganz zu unterbrechen".

Längere Lieferzeiten auch bei uns
In Österreich und Deutschland besitzt Toyota keine Fertigungsstätten, sondern lediglich Teilelager. Dennoch werden die Produktionsausfälle auch hier Auswirkungen auf die Kunden haben. "Die Lieferzeit für Neuwagen wird sich verlängern", kündigte die Unternehmenssprecherin an. Je nach Ausstattung und Farbe gäbe es schon jetzt Auto-Typen, die nicht mehr vorrätig seien. Bei einer Neuwagen-Bestellung müssten die Kunden normalerweise etwa drei bis vier Monate auf ihr Fahrzeug warten. Um wie viel sich die Wartezeit nun verlängern könne, sei noch unklar.

Bereits in der vergangenen Woche hatte der Autobauer angekündigt, in den meisten seiner 14 Werke in Nordamerika die Arbeit an mehreren Tagen im April zu unterbrechen. Auch dort erwartet der Konzern einen Engpass bei Zulieferteilen aus der Heimat. In Japan selbst will Toyota in der kommenden Woche die Arbeit vorübergehend wieder aufnehmen. Ab dem 18. April und bis zum 27. April würden alle Werke nach und nach wieder produzieren, allerdings wegen Strommangels nur zu 50 Prozent.

Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft des Landes
Die erschwerten Arbeitsbedingungen der japanischen Konzerne, zahlreiche Arbeitsausfälle sowie der zögerliche Konsum der Japaner nach Naturkatastrophe und Atomunfall werden sich auch negativ auf das Wirtschaftswachstum im Inselstaat auswirken. Am Mittwoch korrigierte die Regierung deshalb ihre Konjunkturerwartung nach unten. Ökonomen erwarten für die kommenden Monate sogar eine Rezession. Doch schon im zweiten Halbjahr 2011 werde sich die Wirtschaft erholen, wenn die Wiederaufbauarbeiten voll im Gange sind.

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