"Langstrecken-Rakete"

Tesla Model 3 im großen Reichweitentest

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In unserem mehrtägigen Test zeigt der US-Stromer beeindruckende Alltagsqualitäten.

Das Model 3 Performance konnten wir am ersten Tag als es in Österreich eintraf exklusiv testen. Da sich der Test auf wenige Stunden beschränkte, konnten wir dabei jedoch keine gesicherten Werte über die Reichweite ermitteln. Doch das haben wir nun anhand eines mehrtägigen Tests nachgeholt. Dieses Mal hat uns  Tesla  das Model 3 AWD Long Range zur Verfügung gestellt. Dieses ist mit seinen 356 PS nicht ganz so stark wie die Performance-Variante (487 PS), verfügt dank zweier Motoren jedoch ebenfalls über Allradantrieb und soll eine Reichweite von bis zu 560 km bieten. Da es das Model 3 seit kurzem auch in einer neuen Einstiegsvariante mit Heckantrieb um 47.500 Euro gibt, erfüllt die Tesla-Limousine mittlerweile die Kriterien für die Elektro-Kaufprämie in Höhe von 3.000 Euro. Diese gibt es auch für das von uns getestete Modell, das ab 56.100 Euro zu haben ist. Abzüglich der Prämie sinkt der Preis auf 53.100 Euro. Zum Vergleich: Audi verlangt für den ähnlich großen und starken S5 Sportback TDI quattro (347 PS) mindestens 78.070 Euro (ohne Navi). Da soll noch einmal jemand sagen, dass Elektroautos im Vergleich zu Verbrennermodellen teuer sind.

>>>Nachlesen:  Günstiges Tesla Model 3 ab sofort in Österreich

Reichweitentest auf der Langstrecke

Da die Ausgangslage nun geklärt ist, zurück zum Reichweitentest. Tesla verrät technische Details wie die Leistung oder die Batteriekapazität zwar nicht, aber man muss nicht lange recherchieren, um herauszufinden, dass beim Model 3 AWD Long Range eine 75 kWh Batterie an Bord ist. Unsere längste durchgehende Etappe führte uns von Wien über die A1 nach Salzburg. Bei der Abfahrt wurde am Display eine Reichweite von 480 km angezeigt. Im anfänglichen Stadtgewusel und auf der A23 (Tempolimit 80 km/h) verharrte sie zunächst bzw. wurde aufgrund der Rekuperation sogar etwas größer. Auf der A1 angekommen, stellten wir den radargestützten Tempomat mit automatischer Abstandregelung jeweils auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit ein. Meistens waren wir also mit 130 km/h unterwegs. Auf den beiden Testabschnitten, an denen 140 km/h erlaubt sind, erhöhten wir die Geschwindigkeit dementsprechend. Zu unserer Überraschung nahm die Reichweite dabei nicht überproportional ab. Der Rückgang entsprach in etwa den gefahrenen Kilometern. Als wir in Salzburg ankamen, wurde am Display eine Restreichweite von 130 km angezeigt. Gefahren sind wir 312 km. Statt den bei der Abfahrt versprochenen 480 km wären wir also „nur“ rund 440 km weit gekommen. Was aufgrund der flotten Durchschnittsgeschwindigkeit ein sensationeller Wert ist. Nach einem Zwischenstopp in Salzburg ging es noch ins 60 km entfernte Innviertel weiter. Bei einer Restreichweite von 55 km hängten wir das Model 3 an die Steckdose. Die Bedingungen während der Fahrt waren für ein Elektroauto nahezu ideal. Die Temperatur lag bei 25 Grad und der Wind hielt sich in Grenzen. Die Klimaanlage war auf der kleinsten Stufe durchgehend aktiviert. Auch das Navi und die Soundanlage waren ständig im Betrieb.

Tesla Model 3 AWD Long Range im Test

Das 4,70 Meter lange Model 3 wirkt zwar nicht wie aus einer anderen Welt, hebt sich von normalen Fahrzeugen aber doch deutlich ab.

Schweinwerfer wie Klupschaugen und der fehlende Grill lassen den Stromer freundlich blicken.

Die spezielle Form ist der hervorragenden Aerodynamik geschuldet.

Die Heckansicht wirkt durchaus stämmig und passt somit zu den Fahrleistungen.

Wer einmal in einem Model 3 gesessen ist, weiß, wie ein auf das Wesentliche reduzierte Cockpit tatsächlich aussieht.

Ein solches Interieurkonzept ist zwar vergleichsweise günstig zu produzieren, wirkt aber dennoch hochwertig und futuristisch.

Eigentlich gibt es nur ein Lenkrad mit zwei frei belegbaren Bedientasten, zwei Lenkstockhebel und einen 15 Zoll großen Touchscreen.

Der Warnblinkschalter und der SOS-Knopf sind im Dach (vor dem Innenspiegel) verbaut.

Das Platzangebot reicht auch im Fond für Erwachsene völlig aus. Gut an kühlen Tagen: Die Rücksitzbank ist beheizbar.

Normalerweise kritisieren wir immer, wenn Hersteller zu viele Funktionen im Touchscreen unterbringen. Bei Tesla ist das jedoch nicht der Fall.

Obwohl so gut wie alles über das große Display gesteuert wird, klappt das genau so einfach wie am iPhone oder iPad.

Der 15 Zoll große Monitor bietet eine hervorragende Grafik, reagiert extrem flott auf Befehlseingaben (zoomen, tippen, wischen, etc.) und ist sowohl von Fahrer- wie Beifahrersitz aus gut erreichbar.

Besonders beeindruckend ist die Echtzeit-Navigation via Google Maps.

Die Steuerung der Klimaanlage ist besonders innovativ. Hier kann man den Luftstrom per Wichgeste genau dorthin steuern, wo man ihn haben möchte. Tesla-Fahrer...

...haben dank ständiger Online-Anbindung auch Zugriff auf den Musik-Streamingdienst Spotify. Somit stehen rund um die Uhr über 50 Millionen Songs zur Wahl. Die...

...Rückfahrkamera liefert ebenfalls ein tolles Bild und blendet zusätzliche Hilfslinien ein.

Im "Tesla"-Menü finden sich zahlreiche Spielereien. Wer Mitfahrern einen Streich spielen will, kann den "Furzkissen"-Modus aktivieren. Mit diesem...

...lässt sich einstellen, dass es sich so anhört, als hätte ein Mitfahrer - egal auf welchem Platz er sitzt - einen fahren lassen.

Der an sich gut nutzbare, 365 Liter große Kofferraum ist nur durch eine vergleichsweise kleine Luke erreichbar. Die Ladekabel...

...sind im darunter liegendem Fach verstaut. Dank der...

...Elektroplattform gibt es auch unter der vorderen Haube einen 60 Liter großen Kofferraum.

Der Ladeanschluss befindet sich vor dem Rücklicht an der linken Seite.

Vor der Rückfahrt nach Wien haben wir das Model 3 an einer Starkstromleitung (400 V) von einer Restreichweite von ca. 70 km auf eine Reichweite von 500 km aufgeladen. Das dauerte etwas über sieben Stunden. An Teslas Superchargern geht es deutlich flotter.

Nach unserer mehrtägigen Testfahrt kamen wir auf einen Durchschnittsverbrauch von rund 18 Kilowattstunden, was für ein derart großes und schnelles Auto ein sehr guter Wert ist.

Reichweite im Alltagsgebrauch

An den restlichen Tagen waren wir meistens Überland unterwegs. Hier muss man aufgrund der kürzeren Etappen eigentlich gar nicht auf die Reichweite achten. Da kann man dann auch die Vorzüge eines potenten Elektroautos ab und zu voll auskosten. Denn der Antritt des Model 3 AWD Long Range ist ziemlich beeindruckend. Beim Sprint von Null auf 100 km/h sehen viele Kompaktsportler oder ordentlich motorisierte Mittelklassefahrzeuge ziemlich alt aus. Die beiden Elektromotoren mit einer Systemleistung von 356 PS entwickeln von der ersten Umdrehung weg einen verzögerungsfreien Schub. Das Testauto beschleunigt in 4,6 Sekunden auf Landstraßentempo. Zwischenspurts von 80 auf 120 km/h oder die im Nu abgehakten Überholmanöver auf Landstraßen sind nicht minder beeindruckend. Auf deutschen Autobahnen könnte man auch die Höchstgeschwindigkeit von 233 km/h ausprobieren. Dass bei einem derartigen Fahrstil die Reichweite deutlich schneller schrumpft, ist keine Überraschung. Doch ab und an will man sich diesen Fahrspaß einfach nicht entgehen lassen. Vor der Rückfahrt nach Wien haben wir das Model 3 an einer Starkstromleitung (400 V) von einer Restreichweite von ca. 60 km auf eine Reichweite von 500 km aufgeladen. Das dauerte gute sieben Stunden. An einer 22 kWh-Wallbox nimmt eine Vollladung rund acht Stunden in Anspruch. An den auch in Österreich weit verbreiteten Tesla Superchargern wird die Energie mit bis zu 120 kWh nachgeladen. Binnen 30 Minuten bekommt man dabei 270 Kilometer Reichweite. Zudem ist das Model 3 auch für das in Europa weit verbreitete Laden mit CCS-Stecker (11-kW-Drehstrom) gerüstet. Zum Vergleich: Jaguar  I-Pace , Kia  e-Niro  oder Mercedes  EQC  schaffen hier nur 3,7 kW. Bei der Reichweite und beim Laden macht sich Teslas jahrelanger Vorsprung also am deutlichsten bemerkbar. Aufgrund der CCS-Unterstützung stehen auch Tausende Ladestationen von anderen Stromtankstellenanbietern zur Verfügung. Nach unserer mehrtägigen Testfahrt kamen wir auf einen Durchschnittsverbrauch von rund 18 Kilowattstunden, was für ein derart großes und schnelles Auto extrem guter Wert ist. Denn durch die Gegend „getragen“ haben wir das Model 3 nicht gerade. Allzu viele Beschleunigungsorgien haben wir ihm aber auch nicht zugemutet. Eine Alltagsreichweite von 400 bis 450 km ist bei normaler Fahrt also ein realistischer Wert. Im Rahmen einer 120 km langen Sparfahrt konnten wir den Testverbrauch sogar auf 14,9 kWh drücken, was eine rechnerische Reichweite von über 500 km ergibt.

Weitere Eindrücke

Ansonsten haben sich die vorwiegend positiven Ersteindrücke vom Test des Model 3 Performance bestätigt. Zu den im Alltagstest entdeckten Kritikpunkten zählen der manchmal etwas zu forsch ansprechende Abstandsregeltempomat, der launische Regensensor, der entweder zu hektisch oder zu lasch wischen lässt sowie das automatische Auf- und Abblendlicht, das selbst im Ortsgebiet nicht abgeblendet hat. Diese automatischen Systeme lassen sich aber deaktivieren. Zudem könnte sie Tesla schon bald einfach per Software-Update „over the air“ nachbessern. Die Lenkung hat sich hingegen ein dickes Lob verdient. Bei der Performance-Variante war sie ziemlich indirekt und vermittelte nur wenig Fahrbahnkontakt. Beim Long-Range-Testauto hinterließ sie hingegen einen tollen Eindruck. Neben der hohen Lenkpräzision haben uns auch die Rückstellkräfte begeistert. So lässt sich der Stromer durchaus behände durch Kurven zirkeln. Hier machen sich auch der tiefe Schwerpunkt und das relativ hohe Gewicht positiv bemerkbar. Die im Boden verbauten Akkus sorgen für eine satte Straßenlage, Wankbewegungen in Kurven werden fast komplett unterbunden. Den Kompromiss zwischen Dynamik und Komfort hat Tesla wirklich gut hinbekommen. Das Model 3 punktet auch mit seinen Langstreckenqualitäten. Bei Autobahntempo ist es im Innenraum extrem leise. Nicht einmal Windgeräusche stören den geringen Lärmpegel. Auch das ist ein Pluspunkt der aerodynamischen Form. Die größte Genugtuung gibt es aber im Stop&Go-Verkehr. Während hier die Benziner und Diesel Abgase aus ihren Auspuffen pusten und für ordentlich Lärm sorgen, sitzt man völlig entspannt in seinem stillen und lokal emissionslosen Tesla.

>>>Nachlesen:  Tesla Model 3 in Österreich neue Nummer 1

Innenraum und Platzangebot

Wer einmal in einem Model 3 gesessen ist, weiß, wie ein auf das Wesentliche reduziertes Cockpit tatsächlich aussieht. Eigentlich gibt es nur ein Lenkrad mit zwei Dreh-Drück-Knöpfen, zwei Lenkstockhebel und einen 15 Zoll großen Touchscreen. Der Warnblinkschalter und der SOS-Knopf sind im Dach (vor dem Innenspiegel) verbaut. Ansonsten herrscht Leere. Ein solches Interieurkonzept ist zwar vergleichsweise günstig zu produzieren, wirkt aber dennoch äußerst hochwertig und futuristisch. Die Materialien erfüllen durchaus den Premiumanspruch. Mag sein, dass bei Audi oder Mercedes die Verarbeitungsqualität noch etwas perfekter ist, zu kritisieren gibt es aber auch in der amerikanischen Elektro-Limousine nichts. Unser Testwagen war völlig klapperfrei, sauber verarbeitet und überzeugte mit weichen Materialien und feinen Ledersitzen. Letztere waren im aktuellen Testauto schneeweiß. Das sieht zwar edel aus, dürfte aber nicht allzu alltagstauglich sein. Da muss man schon sehr aufpassen, um nichts schmutzig zu machen. Das ist vor allem mit Kindern an Bord eine fast unmögliche Aufgabe. Das riesige Panoramaglasdach besteht aus zwei Teilen und sorgt für einen hervorragenden Raumeindruck. In der Stadt oder in einer klaren Nacht ermöglicht es ganz neue Aussichten. Das Platzangebot reicht auch im Fond für Erwachsene völlig aus. Beim Kofferraumvolumen (365 Liter) kann das Model 3 aber nicht ganz mit BMW 3er, Audi A4 und Mercedes C-Klasse mithalten. Zudem ist der ansonsten gut nutzbare Gepäckraum nur durch eine vergleichsweise kleine Klappe erreichbar. Und auch die hohe Ladekante verhindert einfaches Beladen von sperrigen Gegenständen. Dafür gibt es umlegbare Rücksitzlehnen und dank der Elektroplattform auch unter der vorderen Haube einen 60 Liter großen Kofferraum. An der Sicherheit hat Tesla auch nicht gespart. Beim strengen us-amerikanischen Crashtest erzielte das Model 3 Bestnoten.

Bedienung und Highlights

Normalerweise kritisieren wir immer, wenn Hersteller zu viele Funktionen im Touchscreen unterbringen. Bei Tesla ist das jedoch nicht der Fall. Obwohl so gut wie alles über das große Display gesteuert wird, klappt das genau so einfach wie am iPhone oder iPad. Der 15 Zoll große Monitor bietet eine hervorragende Grafik, reagiert extrem flott auf Befehlseingaben (zoomen, tippen, wischen, etc.) und ist sowohl von Fahrer- wie Beifahrersitz aus gut erreichbar. Die einzelnen Menüpunkte sind logisch gegliedert. Wer mit einem Smartphone oder Tablet zurechtkommt, hat auch mit dem Model 3 - trotz des immensen Funktionsumfangs - keinerlei Probleme. Manuelle Tasten findet man nur mehr am Lenkrad und am Dach. Besonders beeindruckend ist die Echtzeit-Navigation via Google Maps. Da sieht man in der Innenstadt alle Gebäude an denen man gerade vorbeifährt auf detailreichen Satellitenfotos. Besser geht es eigentlich nicht. Dafür muss man sich an das fehlende Kombiinstrument erst einmal gewöhnen. Um die aktuelle Geschwindigkeit, die Verkehrszeichenanzeige oder die verbleibende Reichweite zu sehen, muss man den Kopf immer leicht zur Mitte drehen. Da diese Infos aber auf der linken Spalte gebündelt und stets eingeblendet sind, bleibt der Blick dennoch auf der Straße. Bei einem anderen Punkt hat Tesla die Nase vorne. Während viele Hersteller gerade mit „Over-the-Air“-Updates beginnen, sind diese bei den Amerikanern seit Jahren gang und gäbe. Software-Aktualisierungen werden einfach aus der Ferne ins Auto gespielt. Ein Werkstattbesuch ist dafür nicht notwendig. Weiters eignet sich der Stromer auch zum Eindruck schinden im Freundeskreis. Das fängt beim Schlüssel im Scheckkartenformat an, geht über den Spotify-Zugang weiter und hört beim völlig autonomen Einparken (kostet Extra) noch lange nicht auf. Und wer Mitfahrern einen Streich spielen will, kann den "Furzkissen"-Modus aktivieren. Mit diesem lässt sich einstellen, dass es sich so anhört, als hätte ein Mitfahrer - egal auf welchem Platz er sitzt - einen fahren lassen. 

>>>Nachlesen:  Model Y: Das ist Teslas Kompakt-SUV

Hingucker

Optisch schindet das Model 3 nach wie vor Eindruck. Die 4,70 Meter lange Limousine wirkt zwar nicht wie aus einer anderen Welt, hebt sich von normalen Fahrzeugen aber doch deutlich ab. Die spezielle Form ist der hervorragenden Aerodynamik geschuldet. Nur dank dieser ist eine hohe Reichweite auch bei Autobahntempo möglich. Die glatten Flächen, die kurzen Überhänge, die fröhlich blickenden LED-Scheinwerfer, der nicht vorhandene Grill und das schnell abfallende am Heck wirken insgesamt sehr stimmig. Zudem erregte die Limousine auch in Städten wie Wien, Salzburg, Wels oder Ried im Innkreis großes Interesse. Zahlreiche Passanten haben während unserer Testfahrt ihre Smartphones gezückt und Fotos sowie Videos gedreht. Auch die versenkten Türgriffe sorgen immer wieder für Aufsehen. Auch wenn sie hier nicht automatisch ausfahren. In der Innenstadt kommt dem Model 3 auch seine Größe zugute. Model X und Model S sind doch deutlich größer und deshalb nicht ganz so einfach durch die City zu steuern. Das Einstiegsmodell passt deshalb deutlich besser nach Europa. Denn hier gibt es keine so breiten Straßen, großen Parkplätze oder mehrspurige Highways wie in den USA. Deshalb dürfte auch  das 2020 startende Crossover-Modell  Model Y  hierzulande dem Model X schnell dem Rang ablaufen. Es basiert auf dem Model 3, setzt aber auf den derzeit so angesagten SUV-Look und bietet ein etwas besseres Platzangebot als der Plattformspender.

Fazit

Nach dem mehrtägigen Alltagstest können wir festhalten, dass das Model 3 im Großen und Ganzen voll alltagstauglich ist. Da es an den Autobahnen in Europa bereits ein dichtes Netz an Superchargern gibt, sind selbst längere (Auslands-)Etappen ziemlich problemlos abzuspulen. Bei der Fahrt von Wien an den Gardasee reicht ein Zwischenstopp zum Nachladen aus. Da der durchschnittliche Autofahrer nur rund 30 km pro Tag zurücklegt, kommt dieser mit einer Vollladung rund zwei Wochen aus. Natürlich bleibt auch hier die Frage, ob Elektroautos nun umweltschonender sind als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, im Raum stehen. Hierzu gibt es unterschiedliche Meinungen. Dennoch hat die Politik in fast allen europäischen Ländern die Elektromobilität als DIE Zukunftstechnologie ausgerufen. Darüber kann sich Tesla (vorerst) freuen. Denn einen direkten Konkurrenten für das Model 3 sucht man derzeit vergebens. Das dürfte auch noch eine Weile so bleiben. Am nächsten kommt dem US-Stromer der BMW  i4 , doch dieser lässt noch bis 2021 auf sich warten. Wie eingangs erwähnt, schießt die Elektro-Limousine auch preislich nicht übers Ziel hinaus. Denn wenn man sich einen Audi  A4 , einen BMW  3er  oder eine Mercedes  C-Klasse  mit einem über 200 PS starken Diesel- oder Benzinmotor, Allradantrieb, guter Ausstattung und einigen Extras kauft, kratzt man schnell an der 60.000-Euro-Marke.

>>>Nachlesen:  Tesla Model 3 Performance im Test

Technische Daten Model 3 AWD Long Range

  • Motoren: 2 Elektromotoren (einer hinten, einer vorne)
  • Systemleistung: 356 PS
  • Batterie: 75 kWh
  • Reichweite: 560 km (WLTP)
  • Normverbrauch: 15 kWh auf 100 km
  • Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 4,6 Sekunden
  • Spitze: 233 km/h
  • Abmessungen: 4.694/1.849/1.443 mm (L/B/H)
  • Radstand: 2.875 mm
  • Kofferraum: 365 Liter (hinten) + 60 Liter (vorne)
  • Preis: ab 56.100 Euro; (Model 3 AWD Long Range)
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Tesla Model 3 AWD Long Range im Test

Das 4,70 Meter lange Model 3 wirkt zwar nicht wie aus einer anderen Welt, hebt sich von normalen Fahrzeugen aber doch deutlich ab.

Schweinwerfer wie Klupschaugen und der fehlende Grill lassen den Stromer freundlich blicken.

Die spezielle Form ist der hervorragenden Aerodynamik geschuldet.

Die Heckansicht wirkt durchaus stämmig und passt somit zu den Fahrleistungen.

Wer einmal in einem Model 3 gesessen ist, weiß, wie ein auf das Wesentliche reduzierte Cockpit tatsächlich aussieht.

Ein solches Interieurkonzept ist zwar vergleichsweise günstig zu produzieren, wirkt aber dennoch hochwertig und futuristisch.

Eigentlich gibt es nur ein Lenkrad mit zwei frei belegbaren Bedientasten, zwei Lenkstockhebel und einen 15 Zoll großen Touchscreen.

Der Warnblinkschalter und der SOS-Knopf sind im Dach (vor dem Innenspiegel) verbaut.

Das Platzangebot reicht auch im Fond für Erwachsene völlig aus. Gut an kühlen Tagen: Die Rücksitzbank ist beheizbar.

Normalerweise kritisieren wir immer, wenn Hersteller zu viele Funktionen im Touchscreen unterbringen. Bei Tesla ist das jedoch nicht der Fall.

Obwohl so gut wie alles über das große Display gesteuert wird, klappt das genau so einfach wie am iPhone oder iPad.

Der 15 Zoll große Monitor bietet eine hervorragende Grafik, reagiert extrem flott auf Befehlseingaben (zoomen, tippen, wischen, etc.) und ist sowohl von Fahrer- wie Beifahrersitz aus gut erreichbar.

Besonders beeindruckend ist die Echtzeit-Navigation via Google Maps.

Die Steuerung der Klimaanlage ist besonders innovativ. Hier kann man den Luftstrom per Wichgeste genau dorthin steuern, wo man ihn haben möchte. Tesla-Fahrer...

...haben dank ständiger Online-Anbindung auch Zugriff auf den Musik-Streamingdienst Spotify. Somit stehen rund um die Uhr über 50 Millionen Songs zur Wahl. Die...

...Rückfahrkamera liefert ebenfalls ein tolles Bild und blendet zusätzliche Hilfslinien ein.

Im "Tesla"-Menü finden sich zahlreiche Spielereien. Wer Mitfahrern einen Streich spielen will, kann den "Furzkissen"-Modus aktivieren. Mit diesem...

...lässt sich einstellen, dass es sich so anhört, als hätte ein Mitfahrer - egal auf welchem Platz er sitzt - einen fahren lassen.

Der an sich gut nutzbare, 365 Liter große Kofferraum ist nur durch eine vergleichsweise kleine Luke erreichbar. Die Ladekabel...

...sind im darunter liegendem Fach verstaut. Dank der...

...Elektroplattform gibt es auch unter der vorderen Haube einen 60 Liter großen Kofferraum.

Der Ladeanschluss befindet sich vor dem Rücklicht an der linken Seite.

Vor der Rückfahrt nach Wien haben wir das Model 3 an einer Starkstromleitung (400 V) von einer Restreichweite von ca. 70 km auf eine Reichweite von 500 km aufgeladen. Das dauerte etwas über sieben Stunden. An Teslas Superchargern geht es deutlich flotter.

Nach unserer mehrtägigen Testfahrt kamen wir auf einen Durchschnittsverbrauch von rund 18 Kilowattstunden, was für ein derart großes und schnelles Auto ein sehr guter Wert ist.

Tesla Model 3 im großen Test

Das 4,70 Meter lange Model 3 wirkt zwar nicht wie aus einer anderen Welt, hebt sich von normalen Fahrzeugen aber doch deutlich ab.

Die spezielle Form ist der hervorragenden Aerodynamik geschuldet.

Rote Bremssättel, schicke 20 Zoll Räder und die...

...Carbon-Abrisskante am Heck sind Erkennungsmerkmale der Performance-Variante.

Schweinwerfer wie Klupschaugen und der fehlende Grill lassen das Model 3 freundlich blicken.

Der Ladeanschluss befindet sich vor dem Rücklicht an der linken Seite.

Der an sich gut nutzbare, 365 Liter große Kofferraum ist nur durch eine vergleichsweise kleine Luke erreichbar.

Dafür gibt es dank der Elektroplattform auch unter der vorderen Haube einen 60 Liter großen Kofferraum.

Der Zugang erfolgt per Scheckkarte oder Smartphone (Bluetooth).

Die versenkten Türgriffe dienen der Aerodynamik.

Wer einmal in einem Model 3 gesessen ist, weiß, wie ein auf das Wesentliche reduzierte Cockpit tatsächlich aussieht.

Eigentlich gibt es nur ein Lenkrad mit zwei frei belegbaren Bedientasten, zwei Lenkstockhebel und einen 15 Zoll großen Touchscreen.

Die Sitze mit integrierten Kopfstützen bieten guten Seitenhalt und sind langstreckentauglich.

Das Platzangebot reicht auch im Fond für Erwachsene völlig aus. Gut an kühlen Tagen: Die Rücksitzbank ist beheizbar.

Das riesige Panoramaglasdach sorgt für einen hervorragenden Raumeindruck und ermöglicht ganz neue Aussichten.

Da der Getriebewählhebel am Lenkrad sitzt, bleibt in der Mittelkonsole Platz für Ablagen und Becherhalter.

Normalerweise kritisieren wir immer, wenn Hersteller zu viele Funktionen im Touchscreen unterbringen. Bei Tesla ist das jedoch nicht der Fall. Obwohl so gut wie alles über das große Display gesteuert wird, ...

...klappt das genau so einfach wie am iPhone oder iPad. Der 15 Zoll große Monitor bietet eine hervorragende Grafik, reagiert extrem flott auf Befehlseingaben und ist sowohl von Fahrer wie Beifahrer gut erreichbar. Hier ist die Rückfahrkamera zu sehen.

Das Model 3 bietet unter anderem einen Spotify-Zugang,...

...einen Webbrowser (nur bei stehendem Fahrzeug nutzbar) und einige...

...witzige, jedoch sinnbefreite Funktionen wie den "Furz"-Modus.