Früher als erwartet

VW bringt ab 2020 selbstfahrende Autos

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Europas größter Autobauer nimmt seinen Umbruch offenbar sehr ernst.

Volkswagen setzt seine angekündigte Neuausrichtung (Stichwort: " Strategie 2025 "), bei der vor allem Zukunftstrends wie Elektromobiltität , Fahrdienstleistungen, Digitalisierung und autonomes Fahren im Fokus stehen, offenbar konsequent um. Zumindest erweckt die neueste Ankündigung diesen Eindruck: Der deutsche Autokonzern will bis spätestens 2020 Fahrzeuge auf den Markt bringen, die vollautomatisch auf Autobahnen fahren. Noch in diesem Jahrzehnt würden zunächst vor allem im Premium-Segment entsprechende Fahrzeuge entwickelt, sagte der Leiter der VW-Konzernforschung, Jürgen Leohold, am Freitag in Dresden.

"Wir gehen davon aus, dass bis dahin auch die rechtlichen Rahmenbedingungen geklärt sind." In den 2020er Jahren werde das autonome Fahren auch außerhalb der Autobahn an Bedeutung gewinnen. Auch  in Österreich sollen demnächst öffentliche Straßen für den Test autonomer Autos freigegeben werden.

Marktstart soll 2019/2020 erfolgen
Der infolge der Abgasmanipulationen in die größte Krise der Konzerngeschichte geratene Autobauer hatte bereits mehrfach erklärt, in den kommenden Jahren verstärkt auf Elektromobilität und autonomes Fahren zu setzen. Zudem will Volkswagen einen eigenen modularen Elektrobaukasten für E-Autos produzieren. Laut Leohold sollen die ersten Produkte um 2019/20 auf den Markt kommen. "Das sind dann vollelektrische Fahrzeuge." Entscheidend für den Durchbruch von Elektroautos sei die Produktion von Batteriezellen: "Eine gigantische Herausforderung."

Noch sei allerdings offen, ob VW auch eine eigene Batteriefabrik bauen werde. "Wir machen uns derzeit intensivste Gedanken, ob wir das bei Zulieferern kaufen - wie heute - oder in eine eigene Fertigung einsteigen", sagte Leohold. Das hänge auch davon ab, wo und wie Rohstoffe wie Lithium gewonnen werden können. Ende Mai hatte die dpa aus Konzernkreisen erfahren, dass der Konzern den Bau einer Batteriefabrik erwägt. Ein solches Werk könnte bis zu 10 Mrd. Euro kosten.

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