Konzern-Erweiterung

Volkswagen gründet neue, 13. Marke

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Newcomer soll den Autogiganten nach der Dieselaffäre wieder beflügeln.

Volkswagen will für das geplante neue Geschäft mit Mobilitätsdiensten seine dreizehnte Marke gründen. "Künftig wird längst nicht mehr jeder ein eigenes Auto besitzen. Aber jeder kann auf die eine oder andere Art Kunde von Volkswagen sein", sagte Vorstandschef Matthias Müller im Rahmen des Pariser Autosalons 2016 (Publikumstage von 1. bis 16. Oktober), auf dem mit der Präsentation der Studie "I.D." (im Bild oben mit Müller) auch ein konkreter Ausblick auf die Elektro-Offensive von Europas größtem Autobauer gegeben wird.

Neben der Vermittlung von Fahrdiensten arbeite das Team an eigenen Lösungen für Shuttle-Angebote und Carsharing für den Stadtverkehr der Zukunft. "Und perspektivisch könnte der Konzern auch eigene selbstfahrende Taxiflotten in Städten betreiben", meinte Müller.

Name wird im November verraten

Mit der Sparte will VW den künftigen Verkehrs- und Branchentrends begegnen. Im November wollen die Norddeutschen die neue Marke samt dem Namen vorstellen. Bis 2025 soll sie Marktführer bei städtischen Mobilitätsdienstleistungen in Europa sein - und weltweit eine der führenden.

Ende Mai war Volkswagen mit rund 300 Millionen US-Dollar (267,38 Mio. Euro) beim US-Fahrdienstservice und Uber-Konkurrenten Gett eingestiegen. In Moskau hat das Unternehmen jetzt die erste gemeinsame Initiative gestartet: Gett-Fahrer können bestimmte Modelle der Marken VW und Skoda zu Vorzugskonditionen erhalten. In Deutschland lotet VW in einer Kooperation mit der Stadt Hamburg den Verkehr der Zukunft aus.

"Strategie 2025"

Müller hatte im Juni mit seiner Strategie 2025 mitten in der schwersten Krise des Konzerns den Weg nach vorn eingeschlagen. Milliardeninvestitionen in Elektroautos, autonomes Fahren, Mobilitätsdienste - all das soll den laut Experten anstehenden Schrumpfkurs bei Verbrennungsmotoren abfedern.

Bis 2025 will der Konzern mehr als 30 neue Elektromodelle zusätzlich anbieten. In Paris gibt das Unternehmen mit dem VW-Konzeptfahrzeug "ID" mit einer Reichweite von bis zu 600 Kilometern einen Ausblick darauf. 2020 soll das Modell auf den Markt kommen, ab 2025 soll voll autonomes Fahren möglich werden. Das Fahrzeug werde ein neues Aushängeschild des Konzerns, hieß es. VW-Markenchef Herbert Diess stellte den "ID" in eine Reihe mit den VW-Herzstücken Käfer und Golf.

Lückenlose Aufklärung des Diesel-Skandals

In der Diesel-Affäre um manipulierte Abgaswerte erneuerte der Konzernchef den Anspruch, den Software-Betrug aufzuklären. "Wir sind dabei, mit allem, was uns zur Verfügung steht, diese Krise auf- und abzuarbeiten." Dabei habe Volkswagen in den vergangenen zwölf Monaten deutliche Fortschritte gemacht. "Dieser Konzern ist voll handlungsfähig - trotz der aktuellen Belastungen", sagte Müller.

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In einem Interview des Finanzsenders Bloomberg TV erklärte Müller: "Wir haben einen schweren Fehler gemacht und werden dafür bezahlen." Ein möglicher Vergleich in einem Strafverfahren der US-Justiz brauche eine solide Planungsbasis. Der Zeitrahmen liege dafür in den Händen des US-Justizministeriums. Müller zeigte sich am Rande der Abendveranstaltung in Paris zuversichtlich, in "absehbarer Zeit" zu einer Lösung zu kommen.

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