Auch Rolls Royce betroffen

BMW muss über 345.000 Autos zurückrufen

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5er, 6er, 7er und Luxus-Limousinen von Rolls Royce müssen in die Werktstatt.

Während sich BMW wie fast alle anderen Hersteller derzeit auf dem Autosalon in Paris feiern lässt, tauchen über dem Münchner Horizont dunkle Wolken auf. Zwar treibt der Aufschwung auf den weltweiten Automärkten auch beim deutschen Oberklasse-Hersteller die Verkaufszahlen in die Höhe. Zugleich muss BMW aber zahlreiche Luxusautos in die Werkstätten zurückholen.
 
Mega-Rückruf
Weltweit würden rund 345.000 Fahrzeuge der Reihen 5er, 6er und 7er zurückgerufen sowie 5.800 Limousinen von Rolls Royce, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Bei den Wagen könne bei hohen Laufleistungen ein Leck im Bremskraftverstärkersystem auftreten. Die Wagen könnten aber weiter mechanisch abgebremst und gestoppt werden. Unfälle oder Verletzte habe es nicht gegeben. Betroffen sind Modelle der Baujahre 2002 bis 2010 mit 8- und 12-Zylindermotoren. Der neue 5er gehöre nicht dazu.
  

Boom bei den Premium-Anbietern

Im September legte der Absatz der drei Marken BMW, Mini und Rolls-Royce insgesamt um 16 Prozent zu, wie Vorstandschef Norbert Reithofer auf dem Pariser Autosalon sagte. Damit dürfte der Konzern auf knapp 142.000 verkaufte Fahrzeuge im abgelaufenen Monat gekommen sein. Auch von Jänner bis September habe der Absatz der Gruppe wie der Kernmarke BMW zweistellig zugelegt.
 

Konkurrent Daimler hatte bereits am Vortag angekündigt, den besten Septemberwert aller Zeiten verbucht zu haben. Bei Audi hieß es, in den ersten neun Monaten seien deutlich mehr Autos verkauft worden als im gleichen Zeitraum des Rekordjahres 2008.
 

"Von den Vertriebszahlen her ist das dritte Quartal für uns sehr gut gelaufen", sagte Reithofer. Es liege über den Erwartungen. Finanzchef Friedrich Eichiner hatte schon angekündigt, dass er mit einem Ergebnisschub rechne. An der Prognose wurde jedoch festgehalten. BMW hat bisher für den Gewinn 2010 lediglich ein Ergebnis über dem - extrem niedrigen und bereits lange übertroffenen - Vorjahreswert angekündigt.
 

Optimismus

Mit Blick auf das Jahr 2011 sagte Reithofer, er sei zuversichtlich, was das Geschäft in den USA angehe. Die Vereinigten Staaten sind nach Deutschland der zweitgrößte Einzelmarkt des Konzerns. Weil die Münchner dort vor der Krise die meisten Fahrzeuge weltweit verkauften, litten sie heftig unter den Einbrüchen im US-Automarkt. Nun sollen die Neuauflagen des 5er und des Kompakt-SUV X3 dort für Schub sorgen.

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