Aufatmen und Lexus-Rückruf

Gute und schlechte Nachrichten für Toyota

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Bei den Nachuntersuchungen der Gas- und Bremspedalprobleme wurden keine Elektronikdefekte gefunden. Doch nun muss der Lexus LS460 wegen Motorproblemen in die Werkstatt.

Zuerst die gute Nachricht für Toyota, welche gleichzeitig eine peinliche Schlappe für amerikanische Politiker ist: Nach mehr als drei Monaten intensiver Ermittlungen haben Experten der US-Behörde für Verkehrssicherheit keine Anzeichen dafür finden können, dass die Pannenserie beim japanischen Autohersteller auf ein Versagen der Elektronik zurückgeht.
 

Schlappe für Minister

Insbesondere Verkehrsminister Ray LaHood hatte Toyota unterstellt, der Konzern verheimliche den wahren Grund für das ungewollte Beschleunigen in Dutzenden Fällen. "Wir haben es in der Tat nicht geschafft, einen Defekt im elektronischen Gaspedal-Kontrollsystem zu finden", gab Dan Smith von der Verkehrssicherheitsbehörde zu.
 

Keine Elektronikfehler

Smith unterrichte die Mitglieder eines Ausschusses der National Academy of Sciences über den Stand der Ermittlungen. Das "Wall Street Journal" berichtete über das Treffen. Nach Angaben von Smith hat seine Behörde bisher nur zwei Gründe für das ungewollte Beschleunigen ausfindig machen können: klemmende Gaspedale und rutschende Fußmatten.
 
Damit decken sich die Erkenntnisse der staatlichen Ermittler mit den Aussagen von Toyota.

Der japanische Hersteller hatte rund 8 Millionen Autos weltweit wegen der Probleme zurückrufen müssen und erlitt dabei einen massiven Imageschaden. Toyota musste eine Strafe zahlen, weil der Hersteller die Probleme nicht rechtzeitig gemeldet hatte.
 

Die US-Politik fuhr zuletzt einen harten Kurs gegen Toyota. Verkehrsminister LaHood spannte sogar die Raumfahrtbehörde NASA bei der Suche nach elektronischen Defekten ein. Auch die National Academy of Sciences stellt ein Expertenteam. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Zum Spätsommer soll ein endgültiger Bericht vorliegen.

Die Amerikaner haben das Vertrauen in die Marke aber bereits wieder zurückgewonnen. In den letzten Wochen sind die Verkaufszahlen geradezu in die Höhe geschossen.
 

Schlechte Nachricht: Lexus muss den LS460 zurückrufen
Toyotas Nobel-Tochter Lexus muss nach einem Bericht der Nikkei-Wirtschaftszeitung vom Donnerstag seine Luxuslimousine LS460 (Bild oben) wegen eines Motorproblems in die Werkstätten zurückrufen. Betroffen seien davon weltweit mehrere zehntausend Fahrzeuge, berichtete das Blatt weiter. Wie es heißt, soll der Motor grundlos ausgehen und sich nicht wieder starten lassen.
Erst vor wenigen Tagen musste Toyota eine Rückruf-Aktion für die neue Hybrid-Luxuslimousine Lexus HS 250h starten. Bei einem Crashtest der US-Verkehrssicherheitsbehörde hat der Wagen mehr Sprit verloren als zulässig. Toyota rief deswegen in der Vorwoche in den USA vorsorglich 17.000 Autos zurück. 

     

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