ÖAMTC warnt vor Verwirrung

Aufpassen bei neuer Sprit-Kennzeichnung

Teilen

Grundsätzlich sei die EU-weite Regelung gut, in Österreich könnte aber auch Verwirrung entstehen.

Wie angekündigt, gilt seit Freitag (12. Oktober) für die  Kennzeichnung von Kraftstoffen an Zapfsäulen und Tankdeckeln  eine neue Richtlinie der Europäischen Union. Diese soll dafür sorgen, dass es künftig innerhalb der EU (und einigen weiteren Ländern) fast unmöglich sein soll, sein Auto mit dem falschen Treibstoff zu betanken. Auch bei Autofahrerclubs kommt die neue Regelung grundsätzlich gut an. Im deutschsprachigen Raum könnte sie aber auch für Verwechslung sorgen.

>>>Nachlesen:  Jetzt starten neue Sprit-Kennzeichnungen

Neue Kennzeichnung im Detail

Das Symbol für Benzin ist ein Kreis mit einem "E" für Ethanol und dem Ethanolanteil, der dem Benzin beigemischt ist. Zum Beispiel "E5" in Österreich für einen Ethanolanteil von fünf Prozent. Beim Diesel ist das Symbol quadratisch mit einem "B" für die Biodieselkomponenten (z. B. "B7):

Aufpassen bei neuer Sprit-Kennzeichnung
© ÖAMTC
× Aufpassen bei neuer Sprit-Kennzeichnung

ÖAMTC warnt vor Verwirrung

"Mit dieser Neuerung werden Autofahrer in ganz Europa bei der Auswahl des richtigen Kraftstoffes für ihr Fahrzeug unterstützt", berichtet ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Ab sofort werden an Tankstellen und in neuen Fahrzeugen grafische Darstellungen und Buchstabenkürzel eingesetzt, um Fehlbetankungen zu vermeiden (siehe Foto). "Grundsätzlich ist die europaweite Vereinheitlichung sinnvoll, aber gerade im deutschsprachigen Raum kann Verwirrung entstehen, weil das Kürzel "B" nicht für Benzin-, sondern für Dieselkraftstoffe steht", warnt Kerbl.

>>>Nachlesen:  Diesen Tank-Trick sollte jeder kennen

Bei uns kommt es täglich zu Fehlbetankungen

"Dass Lenker falsch tanken kommt öfter vor, als man denkt", berichtet Kerbl. Allein der ÖAMTC rücke mehrmals täglich aus, um falsch getankte Kraftstoffe abzusaugen. Am häufigsten wird Benzin in Diesel-Fahrzeuge gefüllt. Der umgekehrte Fall tritt seltener auf, weil Diesel-Zapfhähne breiter ausgeformt sind und daher nur schwer in die Benzin-Tanköffnung passen.

>>>Nachlesen:  Frau betankt Motorlüftung – Auto komplett abgefackelt

Vorteil im Ausland

Mit der neuen Regelung will die EU insbesondere Verwirrungen im EU-Ausland vorbeugen. So steht "gasolina" in Spanien für Benzin, während "gasoil" oder "gazole" in Frankreich für Diesel verwendet wird. Die neuen Kennzeichnungen gelten weiters noch in Island, Liechtenstein, Norwegen, Mazedonien, Serbien, der Schweiz und der Türkei. Die neue Kennzeichnung wird bei Neufahrzeugen (Erstzulassung ab dem 12. Oktober 2018) in unmittelbarer Nähe des Tankdeckels angebracht – Bestandsfahrzeuge sind nicht betroffen und müssen auch nicht nachgerüstet werden.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.