"Autofreier Tag"

Wiener nützen im Alltag am wenigsten den Pkw

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In Österreich findet der "Autofreie Tag" in diesem Jahr am 22. September statt. Eine aktuelle Studie zeigt, dass wir auch so 44 Prozent aller Alltagswege ohne Auto zurücklegen.

Die Österreicher bewältigen fast die Hälfte ihrer Alltagswege ohne Auto. Am wenigsten fahren naturgemäß die Wiener mit dem privaten Pkw, da hier das "Öffi-Netz" am dichtesten ist. Am häufigsten wird im Burgenland und in Kärnten der eigene Wagen benützt. Das geht zumindest aus einem Bericht des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hervor, der anlässlich des  "Autofreien Tages" (22. September) veröffentlicht wurde.
 

44 Prozent der Alltagswege werden österreichweit zu Fuß, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad zurückgelegt. Bis 2015 könnten diese umweltfreundlichen Fortbewegungsarten das Auto überholen, sofern das Angebot noch verbessert wird, sagte VCÖ-Experte Martin Blum. 

Regionale Unterschiede
In mehreren Landeshauptstädten - nicht von allen liegen Daten vor - haben die Alternativen zum Auto schon die Nase vorn: In Bregenz werden laut VCÖ 56 Prozent der Alltagswege autofrei zurückgelegt, in Graz 55 Prozent und in der Stadt Salzburg 54 Prozent. Spitzenreiter sei Wien mit 68 Prozent. Nach Bundesländern gibt es große Unterschiede: In Vorarlberg werden 46 Prozent der Alltagswege autofrei absolviert, in Tirol 44 Prozent. In Kärnten und dem Burgenland sind es 34 Prozent.
 

EU-weite Aktion
Der "Autofreie Tag" wird EU-weit abgehalten, 435 österreichische Gemeinden beteiligen sich daran: Am Mittwoch verwandelt sich beispielsweise die Wiener Ringstraße zwischen Babenbergerstraße und Burgtor zum grünen Rasen. Die innerstädtische Hauptverkehrsader wird rund neun Stunden gesperrt. "Der Ring wird ab der Operngasse von 11.00 Uhr bis etwa 20.00 Uhr unpassierbar sein. Die Autofahrer können in dieser Zeit über die 2-er-Linie ausweichen. Staus werden wie schon im Vorjahr vor allem im Zuge des Abendverkehrs nicht ausbleiben. Auch am Gürtel sollte man sich auf lange Verzögerungen einstellen", warnte der ARBÖ. Die Wiener Linien wollen den Ausstieg aus dem Pkw vereinfachen: Mit einem Vollpreistickets (1,80 Euro) kann man am "Autofreien Tag" ganztägig durch Wien fahren.
 

Schweiz als Vorbild
Aber auch auf dem Land brauchen die Menschen mehr öffentliche Verkehrsmittel, sagte Franz Fischler, Präsident des Ökosozialen Forums, bei der Veranstaltung "Nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum" Montagabend in Wien. Er sprach sich im Sinne des Klimaschutzes für einen Ausbau der Bahn nach Schweizer Vorbild und ein leistbares "Österreichticket" aus. In der Schweiz werde dank einer Verdichtung des Fahrplans und attraktiver Abo-Angebote fast doppelt so viel Bahn gefahren wie in Österreich.
 
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