Karosseriebauer

Bertone muss seine Juwele versteigern

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Zu den 79 historischen Modellen zählen auch wertvolle Prototypen.

Wie kaum ein anderes Designbüro - ausgenommen Pininfarina - hat der italienische Karosseriebauer Bertone die Moden in der Autoindustrie revolutioniert. Eine Sammlung aus 79 historischen Juwelen aus Bertones Autosammlung wird vom 14. bis zum 28. September per Internet versteigert. Der Startpreis der Auktion liegt bei 1,5 Millionen Euro, berichtet die Tageszeitung "La Stampa".

Bertone muss seine Juwele versteigern
© RM Auction’s

Nichts, was nicht unter den Hammer kommt
Angeboten werden Prototypen (siehe Fotos), Serienmodelle, Zeichnungen und Projekte des Turiner Karosseriebauers, der Racer wie Alfa Carabo, Lamborghini Countach oder Lancia Stratos entworfen und zu Stilikonen der Autodesignhistorie gemacht hat. Bertone designte Cabrioversionen für Alltagsautos und Luxusfahrzeuge. Von 1954 bis 1965 entstanden allein rund 34.000 Karosserien des Alfa Romeo Giulietta Sprint, einem Kultmodell von Bertone. Auch Kleinserien waren für die Carozzeria Bertone ein wichtiger Geschäftszweig.

Bertone muss seine Juwele versteigern
© RM Auction’s

Blüte war in den 1960er- und 70er-Jahren
Das Traditionsunternehmen, das vor 103 Jahren gegründet wurde, feierte seine größten Erfolge in den 1960er- und 70er-Jahren. Nuccio Bertone war der Vater des Lamborghini Miura und vieler Cabrio-Modelle. Unter den Mitgliedern der Familie war zuletzt ein Kampf um seine Erbschaft entbrannt. 2008 wurde das Unternehmen insolvent. Daraufhin hatte Fiat das Produktionswerk in Grugliasco erworben, während die Marke Bertone im Besitz der Gründerfamilie geblieben ist. Seither war Bertone nicht mehr als Karosseriebauer in Erscheinung getreten, sondern nur noch als Designstudio.

Bertone muss seine Juwele versteigern
© RM Auction’s

Selbst die Marke muss verkauft werden
Das Designstudio Bertone Stile, das zu 80 Prozent Nuccio Bertones Witwe Lilli gehört, ist jetzt auch pleite. Für drei Millionen Euro wird die historische Marke Bertone nunmehr angeboten. Laut "La Stampa" ist ein US-Konzern an der Übernahme interessiert. Auch wenn das Unternehmen einen Käufer finden sollte, die goldenen Zeiten scheinen endgültig vorbei zu sein. Die großen Konzerne unterhalten mittlerweile ihre eigenen Designstudios.

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