Bei Neu- und Gebrauchtautos

Diesel-Zulassungen in Österreich sinken

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Eine Ausnahme bilden die Fahrzeugflotten von Unternehmen.

Nach dem Dieselskandal sinkt der Anteil an dieselbetriebenen Autos in Österreich. Das zeigen Zahlen des von Österreich aus tätigen international tätigen Autohändlers Porsche Holding Salzburg (PHS) und des Verkehrsclub Österreich (VCÖ).

Der Anteil der Diesel-Neuzulassungen sank seit 2014 laut VCÖ kontinuierlich von 50,3 auf 49,7 Prozent 2015 und 48,3 Prozent 2016. Heuer ist der Anteil sukzessive von 46,6 Prozent im Jänner auf 33,7 Prozent im November zurückgegangen, so der Verkehrsclub. Laut der PHS ist der Dieselanteil am Gesamtmarkt - also bei neuen und gebrauchten Fahrzeugen - von 57,3 Prozent im Jahr 2016 auf 49,6 Prozent heuer (ohne Dezember) gesunken.

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VW hat 86 Prozent der Diesel umgerüstet

Bei allen VW-Konzernmarken zusammen, mit denen die PHS handelt, ist in Österreich der Dieselanteil vom vorigen Jahr auf heuer auch signifikant gesunken. Entfielen im Vorjahr noch 71,4 Prozent der Neuzulassungen auf Diesel, so waren es heuer von Jänner bis November nur mehr 62 Prozent. Der Benziner-Anteil stieg im selben Vergleichszeitraum von 27,3 auf 36,4 Prozent.

Auf der Software-Erneuerungsfront schaut es bei VW in Österreich laut PHS-Vorstandssprecher Hans Peter Schützinger gut aus. Es seien 86 Prozent aller erreichten Fahrzeughalter "versorgt" worden - 320.959 von 373.893. "Das ist ein Spitzenwert in Europa", sagte Schützinger am Mittwoch bei der Jahrespressekonferenz der PHS in Wien. Zum Jahresende würden alle betroffenen Fahrzeughalter nochmals angeschrieben. Sie sollen beim nächsten Werkstattbesuch die neue Software in ihre Dieselautos einspielen. Pro Fahrzeug kostet das dem Konzern übrigens 50 Euro, wie heute erläutert wurde. Neu dazu kommen hierzulande rund 1.300 VW-Touareg, die dieser Tage zurückgerufen werden. Weltweit sind 57.600 Fahrzeuge dieses Typs betroffen.

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Bei Unternehmen sieht die Sache anders aus

Ebenso hieß es vor Journalisten, dass Dieselantriebe vor allem für Fahrzeugflotten von Unternehmen aus wirtschaftlicher Sicht derzeit noch "alternativlos aus wirtschaftlicher Sicht" seien. Auch laut VCÖ werden rund zwei Drittel der Diesel von "juristischen Personen", also von Firmen und Organisationen zugelassen.

Laut VCÖ haben Oberklasseautos (86,2 Prozent, heuer von Jänner bis November) nach Kleinbussen (90,3 Prozent) den höchsten Diesel-Anteil unter den Neuzulassungen. Dahinter folgen große SUV (82,2 Prozent), Vans (63,2) und die Luxusklasse (60,2 Prozent). Ebenso einen Anteil von mehr als der Hälfte an Diesel haben Kompakt-SUV (59,4) und die Mittelklasse (55,3). Nur Kleinwagen (10,9) und freilich Sportwagen (10,6 Prozent) haben nur einen Dieselanteil von rund einem Zehntel.

Die allermeisten Diesel-Neuzulassungen gab es heuer von Jänner bis November im Bezirk Reutte in Tirol mit 67,1 Prozent (davon 88,9 Prozent "juristische Personen"). Den niedrigsten verzeichnete Wien-Liesing mit 28 Prozent.

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