"Auto-Papst" sieht rasches Ende

Dieselautos stehen in Europa vor dem Aus

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Laut Auto-Papst Dudenhöffer "frisst die Elektrifizierung des Antriebsstrangs den Diesel auf".

Dieselautos werden in Europa zum Auslaufmodell, sagt der deutsche Branchenexperte  Ferdinand Dudenhöffer . In den ersten neun Monaten heuer seien nur noch 27 Prozent aller Zulassungen in Westeuropa Dieselautos gewesen - gegenüber 31 Prozent im vergangenen Jahr und 58 Prozent 2011.
 

Talfahrt beschleunigt

"Die Elektrifizierung des Antriebsstrangs frisst den Diesel auf", schrieb Dudenhöffer in einer Studie.  Strengere CO2-Vorgaben der EU  und das Verbot neuer Autos mit Verbrennermotoren in Großbritannien werden die Talfahrt beschleunigen. "Es ist ein leiser Abschied, aber ein Trend, der nicht mehr aufzuhalten ist: Europa verabschiedet sich vom Diesel", so Dudenhöffer. Dabei ist der Diesel mittlerweile so sauber wie nie. Doch seit dem Dieselskandal, von dem neben den VW-Konzernmarken auch andere Hersteller betroffen sind/waren, ist das Vertrauen in die Technik massiv eingebrochen.
 
 

In Österreich nach wie vor beliebt

"Seine letzte Bastion sind die dicken SUV, die großen Firmenwagen und die Steuervorteile etwa in Deutschland." In Deutschland liege der Marktanteil der Dieselautos bei den Neuzulassungen mit knapp 30 Prozent über dem westeuropäischen Durchschnitt, ebenso wie in Frankreich mit 31 Prozent und in Italien mit 34,6 Prozent. Auch in Österreich ist der Selbstzünder nach wie vor beliebt - von früheren Marktanteilen von bis zu 70 Prozent ist er aber auch hierzulande mittlerweile weit entfernt. Von  Jänner bis Oktober 2020  kamen Dieselautos in Österreich auf einen Marktanteil von 37,3 Prozent (76.373 Neuzulassungen). In Norwegen dagegen sind es nur noch 10, in den Niederlanden 4,5 Prozent.
 

"Nutzfahrzeug-Aggregat"

"Mit Europa verliert der Diesel seine einzige noch verbleibende Marktregion. Diesel wird wieder zum Nutzfahrzeug-Aggregat", erklärte der Professor. Die Kosten für die Entwicklung neuer Dieselmotoren rentierten sich kaum mehr. "Für CO2-Einsparungen gibt es deutlich bessere Alternativen als den Diesel."
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