EU-Aktion

Kfz-Verordnung soll Fahrern Kosten ersparen

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Mittlerweile ist die Fahrzeugerhaltung die zweithöchste Ausgabe heimischer Haushalte.      

Die seit 1. Juni 2010 gültige Kfz-Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) der Europäischen Union soll (hiemischen) Autofahrern hohe Reparaturkosten ersparen. Durch die Verordnung können Ersatzteile, die nicht vom Autohersteller stammen, ebenso wie unabhängige Werkstätten ohne Garantieverfall in Anspruch genommen werden. "Es kann nicht sein, dass schwache Ergebnisse durch steigende Servicekosten kompensiert werden", mahnte Wolfgang Dytrich, Branchenvertreter der Kfz-Teilehändler, heute bei einer Pressekonferenz zum Thema "Autofahren wird billiger".

Zweithöchste Haushaltsausgabe
Die EU-Kommission habe die Kosten der Fahrzeugerhaltung als zweitgrößte Position österreichischer Haushalte ausgewiesen. In Anbetracht der neuen Belastungen für Autofahrer durch das Budget der Regierung liege hier großes Sparpotenzial. Dank der GVO solle nun bei Ersatzteilen die Qualität und nicht die Herkunft entscheiden. Exklusivverträge der Teileproduzenten mit den Automobilkonzernen seien untersagt, die Teile können am freien Markt gehandelt werden. "Ziel ist ein faires Miteinander von gebundenen und freien Werkstätten", so Dytrich. Kunden hätten jetzt die Möglichkeit, zertifizierte Ersatzteile beim Autohersteller verbauen zu lassen. Die Preisdifferenz zwischen den Teilen der Autoproduzenten und jenen unabhängiger Anbieter sei bei weit verbreiteten Automodellen geringer.

Auch für (EU-)ausländische Autos gültig
"Auch wir unabhängigen Marktteilnehmer brauchen Zugang zu technischen Informationen für Wartung und Instandsetzung", erklärte Mario Rohracher vom ÖAMTC. Dies sei notwendig, um auch zukünftig die eigenen Kerndienstleistungen anbieten zu können. Die neuen Rechte seien auch für im EU-Ausland gekaufte Autos gültig. Die GVO ist bis 2023 in Kraft, für diese Zeit hätten die Konsumenten jedenfalls Rechtssicherheit. Die Autohersteller würden jedoch versuchen, durch strenge Auflagen Kunden an die Marke zu binden. Die Praxis werde zeigen, wie wirksam die GVO ist, fügte Wolfgang Dytrich hinzu.

Entscheidend für den Erfolg sei die Information der Autofahrer über ihre Auswahlmöglichkeit. "Die Konsumenten haben in Wirklichkeit überhaupt keine Ahnung", erläuterte Dytrich. Dazu müsse man auch die Medien, für die die großen Autohersteller wichtige Inserenten seien, in die Pflicht nehmen. Die Vorteile der GVO müsse von Werkstätten, Einzelhändlern und Konsumenten "erkannt und gelebt" werden.

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