Kartendienst von BMW, Daimler & VW

Mitsubishi steigt bei "Here" ein

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Japanischer Autobauer und NTT übernehmen 30 Prozent an dem Kartendienst.

BMW, Daimler und Volkswagen gewinnen für ihren Landkartendienst Here zwei namhafte Partner aus Japan. Mitsubishi  und der Telekommunikationsriese NTT kaufen sich mit 30 Prozent bei Here ein, wie der Dienstleister für Mobilitäts- und Logistikangebote am Freitag mitteilte. "Die Beteiligung bedeutet auch, dass wir unseren Gesellschafterkreis jenseits der Autobranche erweitern", sagte Here-Chef Edzard Overbeek der Nachrichtenagentur Reuters.

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Hoffnungen nicht erfüllt

Die deutschen Autobauer hatten im Jahr 2015 vom finnischen Telekomausrüster Nokia eine Mehrheit an dem Anbieter elektronischer Karten übernommen, um bei Navigationsdiensten unabhängig von Google Maps zu sein.

Ein Beweggrund war auch die Hoffnung auf einen Durchbruch für selbstständig fahrende Autos, für die hochgenaue Landkarten benötigt werden. Der enorme Aufwand für die Entwicklung sogenannter Robotaxis und anderer autonomer Fahrzeuge und der oft noch unklare regulatorische Rahmen haben frühere Hoffnungen jedoch gedämpft. Daimler-Chef Ola Källenius sprach im vergangenen Monat von einem "Realitäts-Check".

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Auch Bosch und Conti mit dabei

Die Autobauer hatten immer wieder betont, weitere Partner bei Here aufnehmen zu wollen. So stieg neben den Zulieferern Bosch und Continental auch der Chipkonzern Intel bei Here ein. Mit dem chinesischen Kartendienst Navinfo besteht eine Kooperation. Mitsubishi und Nippon Telegraph and Telephone (NTT) erwerben die Beteiligung an dem in Amsterdam ansässigen Kartendienst über eine gemeinsame Holdinggesellschaft. Der Anteil der drei Autokonzerne verringert sich dadurch auf 54 Prozent. Die japanischen Unternehmen und Here erwarten einen Abschluss der Transaktion im kommenden Jahr und nannten keine finanzielle Details.

Mitsubishi und NTT erklärten, sie wollten dazu beitragen, für die Navigation notwendige Dienste wie Stauinformationen zu entwickeln und die Effizienz von Logistikketten zu verbessern. Here-Chef Overbeek sagte, die hochauflösenden Karten könnten auch für das Flottenmanagement von Unternehmen, für die Nachverfolgung von Warensendungen und sogar für Warenlieferungen mit Drohnen verwendet werden.

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