Termin bei Sebastian Kurz

ÖAMTC will den Verbrennungsmotor retten

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WWF und Global 2000 wollen ebenfalls einen Termin beim Bundeskanzler.

Der  ÖAMTC  macht sich gemeinsam mit weiteren Interessensvertretern  für den Verbrennungsmotor stark . Ein Treffen am Dienstag mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) rief Klimaschützer auf den Plan. WWF und Global 2000 forderten ebenfalls einen Termin mit dem Regierungschef. Sie kritisieren: "Mit irreführenden Begriffen wie 'Technologieoffenheit' versuchen die Lobbyisten, den Menschen Sand in die Augen zu streuen."

"Der Verbrennungsmotor ist ein Fall für die Geschichtsbücher. Benzin- und Dieselfahrzeuge schaden der Umwelt und unserer Gesundheit. Daher muss die Politik einen Fahrplan für den raschen Ausstieg aus Verbrennern vorlegen, um eine saubere, klimaschonende und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft zu ermöglichen", erklärten Karl Schellmann vom WWF und Johannes Wahlmüller von Global 2000 am Dienstag in einer Aussendung.

Anlass

Aktueller Anlass der Debatte ist der bevorstehende EU-Verkehrsministerrat am Donnerstag, wo auf Initiative von neun Ländern, darunter Österreich, über ein künftiges  Zulassungsverbot für Pkw mit Verbrennern beraten werden soll . Kanzler Kurz hat sich bisher nicht öffentlich zu einem Ausstiegsdatum geäußert. Im Nationalratswahlkampf 2019 setzte die ÖVP auf Wasserstoff als alternativen Treibstoff.

Der Termin bei Kurz von ÖAMTC und Co. hängt mit einem offenen Brief der Interessensvertreter von Ende März zusammen. Darin forderten sie Kurz auf, "dem von Klimaministerin Leonore Gewessler auf EU-Ebene forcierten Zulassungsverbot für Verbrennungsmotoren entschieden entgegenzutreten". Unterstützt wird der ÖAMTC unter anderem von den Frächtern, den Automobilimporteuren und Zulieferern wie Bosch, Magna, AVL oder Miba. Auch Investor Siegfried Wolf und KTM-Chef Stefan Pierer setzen sich den Fortbestand des Verbrennungsmotors ein.

Lange Tradition und viel Know-How

Österreich galt in der Vergangenheit führend bei der Entwicklung von Dieselmotoren. Die heimische Zulieferindustrie ist stark von den deutschen Autoherstellern abhängig. Der deutsche Volkswagen-Konzern hat bereits angekündigt bei seiner Hauptmarke VW so wie bei Audi keine neuen Verbrennungsmotoren mehr zu entwickeln.

Deutschlands Verkehrsminister Andreas Scheuer hatte heuer im März ein Ende des fossilen Verbrenners bis 2035 in Aussicht gestellt. Laut dem deutschen Auto-Experten Ferdinand Dudenhöffer haben auch Autoländer wie Japan, Großbritannien, Frankreich, Spanien oder Kanada bereits Enddaten zwischen 2030 und 2040 für die Verbrennertechnologie festgelegt.

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