Skurrile Antwort auf Chipmangel

Porsche baut in seine Autos jetzt Dummy-Chips ein

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Klingt skurril, soll jedoch sinnvoll sein: Die Sportwagen und SUVs werden später mit echten Chips nachgerüstet.

Wie fast alle Autohersteller ist auch  Porsche  vom  weltweiten Chipmangel betroffen . Der deutsche Sportwagen- und SUV-Bauer hat sich nun jedoch etwas Besonderes einfallen lassen, das zunächst etwas skurril klingt. Konkret behilft sich Porsche jetzt mit Dummy-Chips. "Wir steuern täglich mit hohem Aufwand und Kreativität unsere Produktionsprogramme und können darüber etwas abfedern - zum Beispiel produzieren wir Fahrzeuge mit sogenannten Dummy-Chips", sagte Porsche-Chef Oliver Blume der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" vom Freitag. "Sobald die realen Chips verfügbar sind, rüsten wir diese Fahrzeuge nach."

Tausende Autos betroffen

Es gehe um eine niedrige fünfstellige Anzahl an Fahrzeugen - insgesamt sind also Tausende Autos betroffen. Porsche mache so "buchstäblich aus der Not eine Tugend", führte Blume aus. "Wir achten immer darauf, dass unsere Kunden nicht zu lange warten müssen." Porsche habe innerhalb des Volkswagen-Konzerns wegen seiner ergebnisstarken Modelle "eine gewisse Priorität", sagte Blume den Zeitungen. Im zweiten Halbjahr wolle das Unternehmen an den Wochenenden aufholen. "Aber auch das hängt von der Halbleiter-Verfügbarkeit ab."

Trotz Chipmangel auf Rekordkurs

Der Hersteller ist trotz des Halbleitermangels und der Coronakrise auf Rekordkurs. In der ersten Jahreshälfte erzielte Porsche ein operatives Ergebnis von 2,8 Milliarden Euro und eine Umsatzrendite von rund 17 Prozent ( wir berichteten ). "Das ist ein Halbjahresergebnis, das wir 2014 noch als Gesamtjahresergebnis ausgewiesen haben", sagte Blume. Als Grund für den Erfolg nennt er die Produktstrategie. Ein Beispiel sei der vollelektrische  Taycan , von dem es mittlerweile auch  eine "Kombi"-Version (Sport Turismo)  gibt und der zuletzt  zurückgerufen werden musste . "Im ersten Halbjahr konnten wir knapp 20.000 Taycan ausliefern - damit ist praktisch schon jetzt das Volumen des gesamten Vorjahres erreicht."

Mehr Infos über die Modelle von Porsche finden Sie in unserem  Marken-Channel .

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