So soll nichts passieren

Toyota ruft in Österreich über 34.500 Autos zurück

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Nun ist es fix: Toyota ruft auch in Europa (bis zu 1,8 Mio.) Fahrzeuge zurück. Gleichzeitig veröffentlichte das Unternehmen Tipps, wie man sich als Fahrer im Ernstfall verhalten soll - sicher wird sich damit aber niemand fühlen.

Nach Konzernangaben sind in Österreich rund 34.750 Autos der Modellreihen Aygo, iQ, Yaris, Auris, Corolla, Verso, Avensis und RAV4 betroffen.


Sicherheits-Tipps

Am Freitag veröffentlichte Toyota eine Liste mit Ratschlägen für den Fall, dass das Gaspedal während der Fahrt nicht mehr in seine Ausgangsposition zurückkehrt. Erste Reaktion der Fahrer sollte laut Toyota sein: mit beiden Füßen fest auf das Bremspedal treten. Wie berichtet hat Toyota in den USA 2,3 Mio. Autos wegen Problemen mit dem Gaspedal in die Werkstätten zurückgerufen. In Europa müssen Fahrzeuge zur Überprüfung, wie viele ist noch nicht bekannt - laut japanischen Medienberichten zwei Millionen. 

Toyota empfiehlt den Fahrern seiner Autos in den USA bei klemmendem Gaspedal während der Fahrt die Automatik-Gangschaltung auf Leerlauf schalten, den Wagen am Rand der Straße stoppen und den Motor ausschalten. Der Fahrer sollte zum Bremsen "stetigen Druck" auf das Bremspedal ausüben, es aber nicht pumpen. Sollte es nicht gelingen, die Gangschaltung auf Leerlauf zu schalten, sollte der Fahrer den Motor während der Fahrt abschalten - entweder mit dem An/Aus-Knopf oder indem er den Zündschlüssel herumdreht, aber nicht abzieht, da dies das Lenkrad blockieren würde.
 Toyota rät den Besitzern eines möglicherweise von dem Problem betroffenen Wagens, das Auto erst einmal weiter zu benutzen. Erst, wenn das Problem tatsächlich auftritt, sollte der Fahrer den Wagen zum Toyota-Händler bringen.

Ob sich die betroffenen Toyota-Fahrer durch diese Tipps tatsächlich sicherer fühlen, ist eher unwahrscheinlich. Schließlich ist es im Extremfall nicht gerade einfach, Ruhe zu bewahren und sich an die Vorschläge zu halten.
 

Anhörung zu Pannen-Serie im US-Kongress
Der Vorsitzende des Handel-Ausschusses im US-Repräsentantenhaus, Henry Waxman, kündigte eine Anhörung zu der Pannenserie bei Toyota am 25. Februar an. Wie viele Verbraucher sei auch er besorgt darüber, wie ernst und umfassend das Problem sei, sagte Waxman. Bei der Anhörung solle das Unternehmen angeben, welche Schritte es zu unternehmen gedenke, das Sicherheitsproblem zu lösen.
 Der Abgeordnete Bart Stupak von den Demokraten sagte, das Problem mit dem klemmenden Gaspedal in Toyota-Fahrzeugen gebe es schon seit fast einem Jahrzehnt. Es habe zu einer "überproportional hohen Zahl von Toten" geführt. Nach Angaben der Verkehrssicherheitsbehörde starben in den vergangenen zehn Jahren 19 Toyota-Fahrer wegen eines klemmenden Gaspedals. 

Zulieferer nicht schuld sein
Der Zulieferer, der das Gaspedal für die Toyota-Fahrzeuge herstellt, wies jegliche Schuld von sich. Die Firma CTS habe das Pedal nicht entwickelt, teilte die Firma mit. CTS arbeite mit Toyota daran, schnell ein neues Pedal herzustellen.
 
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