Suzuki und Volkswagen

Suzuki pocht auf Eigenständigkeit gegenüber VW

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Der japanische Autobauer Suzuki will sich nicht von seinem neuen Partner Volkswagen dominieren lassen.

Firmenchef Osamu Suzuki machte am Donnerstag klar, dass er eine höhere Beteiligung der Wolfsburger ablehnen würde. "Sollte Suzuki größer und erfolgreicher werden, will Volkswagen wahrscheinlich mehr Aktien von uns kaufen", sagte Suzuki vor japanischen Journalisten. Diesen Versuch werde sein Unternehmen wahrscheinlich abwehren. Ein VW-Sprecher sagte, es gebe derzeit keine Pläne, die Beteiligung von derzeit knapp 20 Prozent an Suzuki auszubauen.
 

Volkswagen will Mehrheit
Industriebeobachter gehen jedoch davon aus, dass der größte europäische Autobauer sich letztlich eine Kontrollmehrheit bei den Japanern sichern will, um Toyota bis 2018 als Branchenprimus abzulösen. Der Wolfsburger Konzern will den Sportwagenbauer Porsche in Schritten bis 2011 übernehmen. Falls Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch auch noch seine Pläne für eine Lkw-Allianz umsetzt, käme VW dann einschließlich MAN auf elf Marken.
 

Suzuki wehrt sich gegen Übernahme
Der Suzuki-Chef, der in diesem Monat 80 Jahre alt wird, sagte, er wolle nicht, dass sein Unternehmen zur zwölften VW-Marke werde. Er strebe eine Partnerschaft unter Gleichen an. "Ein Streit über die Höhe des Anteils wäre weder für Suzuki noch für Volkswagen gut, daher erwarte ich auch keine Auseinandersetzung darüber."
 


Beide Konzerne hatten vergangenen Monat eine umfassende Kooperation vereinbart, mit der Volkswagen schneller an die Weltspitze kommen will. Teil der Partnerschaft ist eine Überkreuzbeteiligung. VW hat bereits knapp 20 Prozent an Suzuki übernommen, die Japaner wollen die Hälfte des Kaufpreises von 1,7 Mrd. Euro in VW-Stammaktien investieren. Die beiden Autobauer wollen bei der Erschließung neuer Märkte voneinander profitieren. VW erhofft sich durch die neue Verbindung mehr Durchschlagskraft auf dem wachsenden Automarkt Indien, wo Suzuki mit seiner Tochter Maruti Marktführer ist. (Quelle: APA)

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