Update: Toyotas Geländewagen-Debakel

Verkaufsstopp für Lexus-Geländewagen RX 460

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Aufgrund von Kippgefahr nimmt Toyota den Riesen-SUV RX460 seiner Nobeltochter Lexus vom Markt. Weitere Modelle werden überprüft.

Nach dem Millionen-Rückruf wegen defekter Bremspedale weiten sich bei Toyota die Probleme bei Geländewagen aus. Der japanische Autobauer kündigte am Donnerstag an, die Stabilität aller SUV-Modelle zu überprüfen. Der Konzern dehnte zudem den Verkaufsstopp für den umstrittenen Lexus GX 460 (Bild oben) von den USA auf Russland und den Nahen Osten aus. In Europa wird das Modell nicht verkauft. Eine US-Verbraucherzeitschrift hatte davor gewarnt, dass sich das Fahrzeug in scharfen Kurven überschlagen könne.

Noch nicht so viele GX 460 verkauft
Wegen des Verkaufsstopps will Toyota die Produktion des Lexus-Modells ab Freitag für neun Tage unterbrechen. Offen blieb, wie viele Fahrzeuge in diesem Zeitraum normalerweise gebaut werden. Toyota hat bisher nur eine relativ geringe Stückzahl des Geländewagens hergestellt. In den USA und Kanada wurden seit dem Verkaufsstart vor vier Monaten 5400 Exemplare abgesetzt, in Russland und dem Nahen Osten insgesamt 580. Bald sollte der Geländewagen auch in China auf den Markt kommen. Nach den Worten eines Toyota-Sprechers in der Volksrepublik gibt es angesichts der laufenden Sicherheitstests noch keinen neuen Zeitplan für die Markteinführung.

Tests sollen Ursache klären
Toyota werde eine Reihe von Tests ansetzen, um die elektronische Stabilitätskontrolle bei den Geländewagen zu überprüfen, hieß es in Tokio. Ein Sprecher von Toyota in Köln ließ offen, welche in Deutschland verkauften Modelle in die Tests einbezogen werden. Laut Internetseite werden auf dem deutschen Markt die Allrad-Modelle Urban Cruiser, RAV4, Land Cruise und Hilux angeboten.

Vorerst kein Rückruf
Pläne für eine Rückrufaktion für das umstrittene Lexus-Modell gibt es nach den Worten einer Konzernsprecherin in Tokio derzeit nicht, da bisher kein Fehler festgestellt worden sei. Über den angeblichen Sicherheitsmangel hatte die Zeitschrift "Consumer Reports" berichtet, die in den USA hohes Ansehen genießt. Berichte über Unfälle liegen demnach bisher nicht vor.

Pleiten, Pech und Pannen
Toyota musste schon zu Jahresbeginn weltweit mehr als 8,5 Millionen Pkw wegen klemmender Gaspedalen, rutschender Fußmatten und defekter Bremsen zurückrufen. Die Umsatzverluste gehen in die Milliarden. Dank hoher Rabatte hatte Toyota im März aber wieder mehr Wagen verkauft.
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