Keine Nachfolger für Ladenhüter

Volkswagen stampft Erdgas-Autos ein

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VW-Entwicklungschef: "Die Resonanz am Markt ist nicht gewachsen".

In Österreich hat der  Volkswagen -Konzern im Vorjahr noch einmal eine große  Offensive für seine Erdgas-Autos  gestartet. Die  TGI -,  G-Tec  bzw.  g-tron  Modelle von VW,  AudiSeat  und  Skoda  wurden u.a. durch ein Jahr Gratis-Tanken gepusht. Doch die Bemühungen, die seit Jahren äußerst mäßigen Verkaufszahlen in die Höhe zu treiben, scheinen gescheitert zu sein. Denn der weltgrößte Autobauer wird künftig keine Modelle mit Erdgasantrieb mehr entwickeln. Die Ankündigung dürfte für den gesamten Konzern gelten. Zuletzt war Seat für die Weiterentwicklung des Erdgasantriebs zuständig.

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Keine Nachfolger

"Diese Autos bekommen keine Nachfolger mehr", sagte VW-Entwicklungschef Frank Welsch dem "Handelsblatt" (Montag). Grund dafür seien geringe Verkaufszahlen der Modelle. "Die Resonanz am Markt ist nicht gewachsen", sagte Welsch. Es sei auch nicht absehbar, dass sich die Verkaufszahlen erkennbar steigern ließen. Der neue  Golf 8 , der neue Seat  Leon  und der neue Skoda  Octavia , die nun nach und nach in den Handel kommen, wurden noch als Erdgas-Varianten vorgestellt. Bestellbar sind diese TGI- bzw. G-Tec-Varianten aber (noch nicht). Die mangelnde Kaufbereitschaft dürfte auch mit vielen falschen Vorurteilen (hohe Explosionsgefahr, kein Parken in Tiefgaragen, etc.) zusammenhängen. Zudem ist die Ladeinfrastruktur in vielen Ländern nicht so gut ausgebaut. Beim Unterhalt und der Umweltverträglichkeit sind die Erdgasfahrzeuge Benzinern und Dieselmodellen jedenfalls überlegen.

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Alles auf eine Karte

Stattdessen konzentriert sich VW dem Bericht zufolge auf die Elektromobilität - auch alternative Antriebe wie synthetische Kraftstoffe und Wasserstoff seien für die Serienmodelle außen vor. "Wenn wir die Mobilitätswende und die Umweltziele ernst nehmen, müssen wir uns auf den batterieelektrischen Antrieb konzentrieren", sagte Welsch. Alles andere verschwende regenerative Energie. VW setzt damit im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern, die nach wie vor verschiedene Antriebsarten entwickeln, alles auf eine Karte. Zwar wird es in den nächsten Jahren bei VW, Audi, Seat und Skoda nach wie vor herkömmliche Verbrenner (Diesel, Benzin, Mildhybrid, etc.) geben, doch der Entwicklungsschwerpunkt liegt eindeutig auf den reinen Stromern.
 
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