Firmensprecher bestätigt: "Wir müssen nochmal an die Software ran".
Nun haben sich die Gerüchte bestätigt: Der Rückruf von manipulierten Dieselautos wird für Volkswagen nun auch in Europa zur Hängepartie. Bei Nachprüfungen der Dieselmodelle mit 2,0 Litern Hubraum habe das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), dessen Entscheidungen auch für den Rückruf in Österreich gelten, einen leicht höheren Treibstoffverbrauch festgestellt als vor der Umrüstung.
Auch Skoda Superb betroffen
"Wir müssen nochmal an die Software ran", sagte ein Firmensprecher. Wie lange dies dauern werde, sei unklar. Betroffen seien nicht nur Fahrzeuge vom Typ Passat, sondern auch Skoda Superb-Modelle. Dagegen sei der Rückruf der rund 90.000 Modelle A4, A5, Q5 und Seat Exeo mit 2,0-Liter-Motoren inzwischen angelaufen.
Mehrverbrauch sei "minimal"
Kosten könnten steigen
Nach den ursprünglichen Plänen sollte der Rückruf der europaweit insgesamt 8,5 Millionen betroffenen Autos in drei Wellen abgewickelt werden. Zunächst sollten die Motoren 2,0 und 1,2 Litern Hubraum im ersten und Ende des zweiten Quartals umgerüstet werden. Hier sollte ein Software-Update ausreichen. Bei den mittelgroßen 1,6-Liter-Motoren muss zusätzlich zum Update ein Plastikrohr, ein sogenannter Strömungsgleichrichter, eingebaut werden. Diese Fahrzeuge sollten ab dem dritten Quartal in die Werkstätten gerufen werden. Um den Plan noch einzuhalten, will VW den Rückruf der Modelle Golf, A3 und A6 mit 2,0 Liter-Dieselmotoren beschleunigen. Sollte dies misslingen, kämen nach Meinung von Experten womöglich weitere Kosten auf den Konzern zu. Bisher hat Volkswagen für die Reparatur der weltweit rund elf Millionen Fahrzeuge 6,7 Milliarden Euro zur Seite gelegt.
Noch keine Lösung für die USA
In den USA, wo die Abgasmanipulation im vergangenen Jahr aufgeflogen war, sind fast 600.000 Fahrzeuge betroffen. Dort verhandelt Volkswagen schon seit Monaten mit den Behörden über eine Reparatur oder den Rückkauf der Wagen.