In Österreich

VW-Skandal: So läuft der Mega-Rückruf

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Nun gibt es erste offizielle Infos zu den über 363.000 betroffenen Autos.

Einen Tag nachdem das heimische Verkehrsministerium VW dazu verpflichtet hat , rund 363.000 Dieselautos des Konzerns im Zuge des Abgasskandals in die Werkstätten zurückzurufen, gibt es nun erste offizielle Informationen zu der Aktion. Die Autos werden ab Jänner 2016 in den jeweiligen Vertragswerkstätten repariert. Die Fahrzeughalter werden vom jeweiligen Importeur der Marke angeschrieben, selbst müssen sie nicht tätig werden, betont der Sprecher der Porsche Holding Salzburg am Freitag auf Anfrage zur APA.

Angesichts der am Donnerstag (15. Oktober) beschlossenen Rückrufaktion von Autos aus dem VW -Konzern wartet man hier nun auf weitere Vorgaben aus Deutschland. Noch seien nämlich die erforderlichen technischen Maßnahmen im Detail nicht festgelegt, sagte der Sprecher der Porsche Holding Salzburg, Richard Mieling.

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An Lösungen wird gearbeitet
Der Prozess für die technischen Lösungen werde derzeit erarbeitet und dann den Behörden vorgestellt. Erst danach werden die Halter der betroffenen Fahrzeuge zur Rückrufaktion aufgefordert. Ab Jänner 2016 solle dann mit der "Nachbesserung" der Fahrzeuge begonnen werden. "Solange wir die konkreten technischen Maßnahmen nicht kennen, können wir im Detail die Rückrufaktion nicht planen", so der Sprecher.

Informiert werden die Kundinnen und Kunden über den jeweiligen Importeur, also Porsche Austria (Volkswagen Pkw, Volkswagen Nutzfahrzeuge und Audi), Seat Österreich oder Intercar Austria (Skoda). Die dazu erforderlichen Daten kommen vom österreichischen Versicherungsverband, der über Fahrgestellnummern und aktuelle Zulassungsbesitzer der Fahrzeuge verfügt. "Damit wird sichergestellt, dass wirklich jeder Besitzer eines betroffenen Autos auch angeschrieben wird", erläuterte der Sprecher. Selbst aktiv werden müssten die Kunden also nicht.

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Nur in Vertragswerkstätten
Die - für die Kunden kostenlose - Rückrufaktion werde nur in Vertragswerkstätten durchgeführt. In Österreich gebe es derzeit 277 Servicebetriebe für Volkswagen, 223 für Audi, 180 für Skoda und 149 für Seat.

363.400 Autos mit EA-189-Motor
Laut dem VW-Konzern sind die in Österreich 363.400 Autos betroffenen Fahrzeuge bestimmter Baujahre und Modelle ausschließlich mit Euro-5-Dieselmotoren des Typs EA 189 ausgestattet. Dabei handelt es sich um Triebwerke mit 1,2-, 1,6- und 2,0-Liter Hubraum (ab Baujahr 2009).

Nach Modellen aufgegliedert sind das in Österreich

  • 180.500 VW Pkw (Polo, Golf 6, Passat 7, Touran, Tiguan, Beetle, Sharan, Caddy)
  •   24.400 VW Nutzfahrzeuge
  •   72.500 Audi (A1, A3, A4, Q3, Q5, TT)
  •   31.700 Seat (Ibiza, Leon, Exeo, Altea)
  •   54.300 Skoda (Fabia, Yeti, Rapid, Roomster, Octavia, Superb)


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Teilnahme äußerst empfehlenswert
An der Rückrufaktion sollten alle betroffenen Dieselfahrer teilnehmen, rät ÖAMTC-Konsumentenschützer Bernhard Wiesinger: "Es ist sehr stark anzuraten, dass man an diesem Rückruf teilnimmt, weil es sein könnte, dass zu einem späteren Zeitpunkt die Typgenehmigung zurückgezogen wird", so Wiesinger im Ö1-Mittagsjournal.

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