Wettbewerbszentrale wittert Betrug

Opel wegen "lebenslanger" Garantie unter Druck

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Die zuständige Wettbewerbszentrale schickte dem Autobauer eine Abmahnung: "Opel macht falsche Versprechungen".

Der deutsche Autobauer Opel bekommt wegen seiner neuen Werbekampagne für eine "lebenslange" Garantie Ärger. Die deutsche Wettbewerbszentrale hat der GM-Tochter eine Abmahnung geschickt, weil in den Anzeigen falsche Versprechungen gemacht würden. Der Abmahnverein droht Opel mit einer Klage, wenn die Kampagne nicht binnen zwei Tagen eingestellt werde und der Autobauer eine Unterlassungserklärung unterzeichne. "Wir beanstanden hier eine irreführende Blickfangwerbung, weil entgegen der vollmundigen Ankündigung eine 'lebenslange' Garantie tatsächlich nicht von Opel gewährt wird", sagte Rainer Münker, Präsidiumsmitglied der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs, am Dienstag.
 

Autobauer will die Sachlage prüfen
Opel erklärte, das Schreiben der Wettbewerbshüter zu prüfen. "Das Garantieangebot von Opel hat hervorragende Resonanz bei unseren Kunden erzielt", betonte ein Sprecher. Opel-Chef Nick Neilly hatte kürzlich eine "lebenslange" Garantie auf alle Opel-Neuwagen versprochen und bewirbt diese in Zeitungen und im Internet. Tatsächlich ist sie allerdings auf 160.000 Kilometer begrenzt. Die Materialkosten werden zudem bei Reparaturen nur bis zu einer Laufleistung von 50.000 Kilometer übernommen. Danach muss der Besitzer einen nach Kilometerzahl wachsenden Anteil selbst übernehmen.
 

Falsches Versprechen
Das erfülle das Versprechen einer "lebenslangen" Garantie, mit der sich Opel von der Konkurrenz absetzen wolle, in den Augen der Verbraucher nicht, rügt Münker. Ähnliche Garantien böten auch andere Hersteller an. Die Einschränkungen seien nur in einer Fußnote der Anzeigen genannt. "Eine Lüge im Blickfang kann nicht durch einen Sternchenhinweis 'aufgeklärt' oder 'relativiert' werden", erklärte der Verbraucherschützer.
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