Großer Vergleichstest

Wien hat schlechtestes Parkhaus Europas

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Autofahrerclubs begutachteten 60 Garagen in 15 Großstädten.

Ernüchternde Resultate hat ein europaweiter Parkhaustest geliefert, den der ÖAMTC gemeinsam mit 17 Partnerclubs im Rahmen des Verbraucherschutz-Programms EuroTest erstmals durchgeführt hat. Kein einziges der getesteten Parkhäuser erhielt die Note "sehr gut". Nur zehn Testkandidaten wurden für "gut" befunden. Der Sieger kommt aus Zürich, das Schlusslicht aus Wien.

Kriterien
Die untersuchten Kriterien waren Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit, Befahrbarkeit sowie Tarifgestaltung. "Der Großteil, nämlich 39 von 60, bekam das Urteil 'ausreichend'", sagte ÖAMTC-Verkehrstechniker Markus Schneider am Donnerstag. Zudem schnitten neun Parkhäuser "mangelhaft" und zwei "sehr mangelhaft" ab.

Zürich vorn, Wien hinten
Testsieger wurde "Opera" in Zürich. Das im Vorjahr eröffnete Parkhaus punktet laut Club mit komfortablen Parkplätzen in schräger Anordnung, einem dynamischen Parkleitsystem, Helligkeit und eigenem Sicherheitspersonal. Am Tabellenende fand sich hingegen die Parkgarage "Technische Universität" in der Wiener Operngasse. Schmale Stellflächen, steile Rampen, unübersichtliche Parkdecks und scharfkantige Beschlägen an den Randsteinen, die Reifenschäden verursachen können, waren ausschlaggebend für den letzten Platz.

Fazit der Tester
Der Besuch eines Parkhauses kann sich von der Einfahrt bis zum Stellplatz abenteuerlich gestalten. Viele der Kandidaten erwarten ihre Kunden bereits mit zu schmalen Einfahrten. Geeignete Pendelbalken zur Höhenkontrolle fehlen bei einem Drittel der getesteten Parkhäuser. Ist man erst einmal im Inneren des Parkhauses, fordern meist schmale Rampen das fahrerische Geschick des Lenkers. Fehlanzeige herrscht auch bei der Nummerierung von Parkplätzen. Dynamische Parkleitsysteme gibt es bei rund einem Viertel der Testkandidaten nicht.

Hat man einen Stellplatz gefunden, ist dieser laut ÖAMTC meist sehr schmal - mit der Folge möglicher Beschädigung des eigenen oder benachbarter Fahrzeuge. Bei mehr als einem Drittel der Parkhäuser beträgt die Stellplatzbreite nur rund 2,30 Meter - auch in Österreich eine häufige Problematik. Vorsicht sollte man auch auf dem Weg zum Ausgang walten lassen: Markierte Wege für Fußgänger sind bei knapp zwei Drittel der Parkgaragen nicht vorhanden.

Vorsicht: Unterschiedliche Taktung
Teilweise lohne es sich, bei seinen Erledigungen die Zeit im Auge zu behalten, denn 45 Prozent der getesteten Garagen berechnen ihre Tarife im wenig kundenfreundlichen 60-Minuten-, beim überwiegenden Teil aber im 30-Minuten-Takt. Nur in Spanien werde minütlich abgerechnet. Der ÖAMTC fordert daher eine gesetzliche Stellplatzbreite von 2,50 sowie eine -länge von fünf Metern. Überdies sei auch eine minutengenaue Abrechnung des Parktarifs erstrebenswert.

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