Wiener Motorensymposium

Verbrennungsmotoren dominieren die nächsten Jahre

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Das Elektroauto steht noch vor wesentlichen technischen Herausforderungen 

Der größte Beitrag zur CO2-Reduzierung wird in den nächsten 20 Jahren durch die Effizienzsteigerung der konventionellen Antriebe erreicht werden. Eine Diskriminierung solcher Antriebe, in Erwartung der Elektro-Mobilität, würde daher "verheerende Auswirkungen haben", betonte Donnerstag Nachmittag Prof. Dr. Wolfgang Steiger, Leiter der Volkswagen Antriebsforschung, im Rahmen des 31. Internationalen Wiener Motorensymposiums. Gleichzeitig warnte der Motorenexperte vor "weit über das real erreichbare Ziel hinausgehenden" Kundenerwartungen. Eine "echte Serienmarktfähigkeit für reine Elektrofahrzeuge" sei erst für das Jahr 2020 zu erwarten.

 
   Für eine Großserienfertigung von Elektrofahrzeugen seien noch wesentliche technische und strukturelle Herausforderungen zu überwinden, sagte Dr. Steiger. Zum Beispiel die Entwicklung leistungsfähiger Batteriesysteme, die Schaffung eines EU-weiten Ladestationskonzepts und den Aufbau einer Batterie-Leasing- und Recyclingstruktur. In den nächsten Jahren werden daher wohl nur Kleinflotten von Elektrofahrzeugen an den Start gehen.

 
   Da es sich bei der Elektrifizierung der Antriebe um einen langfristig angelegten Trend handle, müsse auch die Weiterentwicklung der Verbrennungsmotoren weiterhin intensiv vorangetrieben werden. Prof. Steiger: "Speziell mit der konsequenten Umsetzung der Downsizing-Strategie bei Diesel- und Ottomotoren werden noch erhebliche Verbrauchsverbesserungen realisiert."

 
   In einem weiteren Vortrag vor dem mit 1000 Motorenexperten aus der ganzen Welt hochrangig besetzten Motorensymposium erklärte Renault-Forschungsdirektor DI Rémi Bastien, auch Renault werde seine Strategie der Optimierung von Diesel- und Benzinmotoren weiterverfolgen und die Einführung von zusätzlichen Technologien für Wärmesteuerung, die Verminderung des Rollwiderstandes und der Reduzierung des Energieverbrauchs des Bordnetzes fortsetzen. Dessen ungeachtet bekräftigte Rémi Bastien das erklärte Ziel der Renault Nissan Alliance, Marktführer im Bereich schadstofffreier Fahrzeuge werden zu wollen, dies mit einem weltweiten Angebot an vollelektrischen Fahrzeugen. Diese Strategie werde durch die Fortschritte bei Li-Ion-Batterietechnologien, bei Elektromotoren und der Mechatronik ermöglicht. Nach Bastiens Worten wird Renault in Zukunft vollelektrische Fahrzeuge anbieten können, deren Gesamtkosten über einen bestimmten Zeitraum niedriger sein werden als die eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor, dies dank eines geeigneten Business Modells mit neuen Partnern und der Entwicklung einer Infrastruktur für die Batterieaufladung. Rémi Bastien: "Die Zeit einer nachhaltigen Mobilität für alle wird kommen ..."
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