Winterreifenpflicht vorbei

Zeit für den Wechsel auf Sommerreifen

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Wir haben Expertentipps für den richtigen Räderwechsel zusammengefasst.

Das Ende der situativen Winterausrüstungspflicht (15. April) ist gekommen und auch die Temperaturen werden immer frühlingshafter. Zeit also, daran zu denken, die Sommerreifen aus dem Winterschlaf zu holen. "Der Umstieg auf Sommerreifen ist für die sichere Straßenlage des Autos von enormer Wichtigkeit", weiß ÖAMTC-Techniker Thomas Stix. "Die Gummimischung bei Winterreifen ist für niedrige Fahrbahntemperaturen ausgelegt. Bei höheren Temperaturen wird die Lauffläche zu weich." Die Folgen sind ein längerer Bremsweg und ein schlechteres Fahrverhalten des Autos. Aber Achtung: Sollten noch Fahrten in höhere Regionen geplant sein, in denen mit winterlichen Fahrbahnverhältnissen zu rechnen ist, muss mit dem Reifenwechsel noch gewartet werden. Denn unabhängig von der gesetzlichen Winterreifenpflicht haben Sommerreifen auf Schneefahrbahn nichts verloren.

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Tipps fürs richtige Umstecken
Profiwerkzeug, die richtige Räderanordnung und ein geeigneter Arbeitsplatz sind für ein reibungsloses und sicheres Wechseln der Reifen unabdingbar. Damit bei der Selbstmontage keine Fehler unterlaufen, hat der Experte die wichtigsten Tipps zusammengestellt. Aber Vorsicht – falsch montierte Räder sind ein hohes Sicherheitsrisiko. "Wer sich unsicher ist, sollte daher den Wechsel auf jeden Fall beim Fachmann durchführen lassen", rät Stix.

  • Wagenheber: "Der bordeigene Wagenheber für die Panne unterwegs ist für einen professionellen Räderwechsel weniger geeignet", erinnert Stix. Wichtig: Bevor man den Wagenheber ansetzt, muss man die richtigen Auflagepunkte suchen.
     
  • Platz: Der Wagen muss gerade stehen, die Handbremse angezogen und ein Gang eingelegt sein.
     
  • Werkzeug: Zum Räderwechsel braucht man zumindest Radkreuzschlüssel oder Stecknusssatz sowie einen Drehmomentschlüssel.
     
  • Reifencheck: Wer die Reifen vom Vorjahr verwendet, sollte sie auf eventuelle Schäden prüfen. Bei neue Reifen und Felgen auf die in den Genehmigungsdokumenten eingetragenen Dimensionen achten.
     
  • Reifendruck: Nach dem Umstecken kontrollieren und gegebenenfalls anpassen.
     
  • Überprüfung: Bevor man die Sommerräder montiert, nützt man am besten die freie Sicht auf das Innenleben des Autos und untersucht Stoßdämpfer und Bremsen auf etwaige Schäden.
     
  • Zuordnung: Wenn die Profiltiefe noch nicht zu unterschiedlich ist, sollte man die Räder achsweise tauschen, um sie gleichmäßig abzufahren. Bei großem Unterschied gehören die Reifen mit geringerer Profiltiefe an die Vorderachse.
     
  • Montage: Wer hier keine helfende Hand hat, muss kräftig sein. "Man setzt das Rad so an, dass die Felgenlöcher mit den Löchern des Radträgers übereinstimmen und zieht die erste Schraube handfest an", beschreibt Stix. Nachdem alle Schrauben mit dem Werkzeug kreuzweise angezogen wurden, lässt man das Auto zu Boden. Nun kommt der Drehmomentschlüssel zum Einsatz. Damit werden die Radschrauben, ebenfalls über Kreuz, auf die vorgeschriebenen Werte nachgezogen. Angaben zum richtigen Drehmoment erhält man in der Betriebsanleitung oder beim Hersteller des Autos. Nach ungefähr 50 Fahrkilometern die korrekte Befestigung nochmals mit dem Drehmomentschlüssel nachprüfen.

  • Radschrauben/-muttern: Wer von Alu auf Stahl oder umgekehrt wechselt, hat meistens auch unterschiedliche Radschrauben bzw. -muttern zu den Felgen. "Diese müssen auch verwendet werden, da diese Radmuttern einen unterschiedlichen Konus besitzen und nur zu Stahl bzw. Alufelgen passen", warnt der ÖAMTC-Experte. Wer sich unsicher ist, sollte beim Reifenhändler nachfragen.
     
  • Kontrollsystem: Bei Fahrzeugen mit Reifendruckkontrollsystem muss auf korrekte Funktion geachtet werden. Bei direkt messenden Systemen ist eventuell auch ein, von Werkstatt oder Reifenhändler durchzuführender, Anlernvorgang (z.B. wenn die Radposition vertauscht wird) notwendig. Indirekt messende Systeme (ohne Reifendrucksensoren in den Rädern) müssen neu initialisiert werden. Das kann im Normalfall nach Betriebsanleitung leicht selbst durchgeführt werden.
     
  • Lagerung: Die abgelegten Räder werden gut gereinigt, beschriftet und zur optimalen Aufbewahrung am besten übereinander gestapelt oder an die Wand gehängt.

 

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