Diesel-Betrug

VW: 11 Millionen Autos betroffen

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VW täuschte systematisch bei Abgastests in den USA. Auch Österreichs Fahrer sind betroffen.

Es stinkt zum Himmel: Bei elf Millionen Diesel-Autos weltweit hat der deutsche Autokonzern VW Software zur Manipulation der Abgaswerte eingebaut – ÖSTERREICH berichtete. Geschummelt wurde beim Turbodiesel-Motorentyp EA 189, der seit 2008 etwa an Bord von VW Golf und Audi A3 TDI ist.

Am Prüfstand schalteten die Fahrzeuge in einen Spritsparmodus, der zu niedrigen Werten führt. Dabei blasen sie auf der Straße bis zu 50 % mehr CO2 in die Luft, ebenso mehr Stickoxide.

Autoklub: »Beschönigung gibt es auch hierzulande«
Die USA untersuchen jetzt auch Modelle anderer Hersteller auf Abgasbetrug. Autofahrer in Österreich sind von Abgasbetrügerei ebenso betroffen, und nicht nur VW-Fahrer. Das sagt Klaus-Michael Schaal vom Auto Club Europa (ACE): „Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Hersteller auch hierzulande spezielle Software nur für die Abgastests einsetzen, um die Klima­bilanz zu beschönigen.“

VW-Boss unter Druck. VW schlittert in einen Image-Totalschaden. „Um es auf gut Deutsch zu sagen: Wir haben Mist gebaut“, räumte VWs USA-Chef ein. Schwer unter Druck ist jedenfalls Konzernboss Martin Winterkorn, der vor wenigen Monaten einen Machtkampf gegen VW-Patriarch Ferdinand Piëch, der ihn ablösen wollte, gewann. Winterkorns Vertrag sollte am Freitag vorzeitig verlängert werden – jetzt wird über seine mögliche Ablöse spekuliert. Winterkorn selbst entschuldigte sich am Dienstag per Video-Botschaft, bat um Vertrauen, versprach Aufklärung. Gestern Abend gab es eine Krisensitzung des Aufsichtsratspräsidiums, die heute fortgesetzt werden soll.(küe)

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