Ford Focus ST WRC

Zivile Version einer Rallye-Legende

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Der Ford Focus ST WRC ist nichts für Schüchterne – sowohl was Optik als auch Performance betrifft. Echtes Rallye-Feeling ab 37.000 Euro.

Zugegeben, es gibt Schnellere. Ebenso auch Teurere. Aber wie kaum einen anderen zeichnet den Ford Focus ST WRC ein Umstand aus: Man(n) fällt auf.

Ein Dreh am Zündschlüssel und schon tönt der sonore Sound der Fahrmaschine aus den in die Schweller integrierten Doppelendrohren. Sobald dann die 225 Pferde unter der Motorhaube freigelassen werden, drängt der Fronttriebler mit ungeahnter Vehemenz Richtung Zielgerade. Die Traktionskontrolle bei diesem Vorgang zu deaktivieren, wird nach nur kurzer Zeit vom Reifenfachdienst mit einem freundlichen Gruß und saftiger Pneu-Rechnung quittiert. Dafür schenken die 20-Zöller Zeit ihres – mitunter recht kurzen – Lebens fabelhaftes Feedback von der aktuellen Straßenlage.

Kein Purismus. Die Recaro-Sportsitze im Inneren sind genau auch deshalb ein Utensil, für das der Fahrer dem Hersteller dankbar ist. Bei einem Neupreis von 36.982 Euro setzt der Rallye-Fan solche Gimmicks aber auch voraus. Falsch hingegen ist die voreilige Meinung, dass Ford hier an Komfort auf Kosten der Rallye-Optik gespart hätte. Das kompakte Interieur lässt keine Wünsche offen. Klimaanlage, Sitzheizung, elektrische Fensterheber – es wurden auch alle Grundbedürfnisse des Normalverbrauchers bedacht.

Beim Blick auf die Turbo­anzeige über der Mittelkonsole fühlt man sich wie Rallye-Ass Marcus Grönholm hinter dem Steuer seines Arbeitsgerätes. Und mal ehrlich, wer mit dem auf OZ-Felgen gestellten ST unterwegs ist, will das auch. Und so wird der ­Fahrer oft vom eigenen „Sportsgeist“ überrascht. Denn nicht nur einmal ertappt man sich dabei, den Reiseweg in Sonderprüfungen einzuteilen.

Fazit: Mit diesem Boliden ist nicht der Weg das Ziel, sondern vielmehr die Geschwindigkeit, in der man sich dorthin bewegt.

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