Dem Verkehrsministerium reicht´s

Zwangs-Rückruf für fast 100.000 Opel-Diesel

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Deutsches Kraftfahrt-Bundesamt fand eine als unzulässig eingestufte Abschalteinrichtung.

Autohersteller wie VW mussten wegen unzulässiger Abgastechnikmanipulation bereits Diesel-Fahrzeuge zurückrufen - verpflichtend. Im Abgasskandal gerät nun auch  Opel  zunehmend in Visier der Behörden und immer stärker unter Druck. Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) will für den Autobauer einen Rückruf von rund 100.000 Diesel-Fahrzeugen anordnen. Neben dieser Ankündigung gab es bei Opel am Montag auch noch eine  großangelegte Diesel-Razzia . Nach Auffinden einer Abschalteinrichtung der Abgasreinigung, die das KBA als  unzulässig eingestuft habe , stehe der amtliche Rückruf "kurz bevor", teilte das deutsche Verkehrsministerium in Berlin mit. Ob es für die betroffenen Modelle auch in Österreich einen Rückruf geben wird, ist noch unklar.

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Cascada, Insignia und Zafira

Das KBA habe Ende 2015 bei Opel Abschalteinrichtungen gefunden, bei denen das Ministerium von Anfang an Zweifel zur Zulässigkeit hatte, erklärte ein Sprecher des Ministeriums. Das KBA habe für die vier damals bekannten Abschalteinrichtungen Anfang 2016 eine freiwillige Servicemaßnahme mit Software-Updates angeordnet.

"Die Durchführung dieser Servicemaßnahme wurde von Opel lange verschleppt", sagte der Sprecher. Deshalb seien bisher nur etwa 70 Prozent der geforderten Software-Updates bei den betroffenen Modellen Cascada, Insignia und Zafira der Baujahre 2012, 2014 und 2017 durchgeführt worden.

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Vorwurf: Opel wolle Rückruf verschleppen

"Nach Auffinden einer fünften Abschalteinrichtung Anfang 2018, welche das KBA als unzulässig eingestuft hat, läuft eine amtliche Anhörung mit dem Ziel, die nun in den Medien zitierten Modelle Cascada, Insignia und Zafira mit einem verpflichtenden Rückruf zu versehen", hieß es. Auch diese Anhörung werde durch Opel mit immer neuen technischen Argumenten zeitlich verschleppt. "Der amtliche Rückruf der betroffenen rund 100.000 Fahrzeuge steht nunmehr kurz bevor."

Das KBA habe die Staatsanwaltschaft Frankfurt im April 2018 über Anhaltspunkte des Vorliegens unzulässiger Abschalteinrichtungen bei Fahrzeugen von Opel informiert. Am Montag hatten Ermittler nun Geschäftsräume des im vergangenen Jahr vom französischen PSA-Konzern übernommenen Unternehmens in Rüsselsheim und Kaiserslautern durchsucht. Zuvor hatte es schon ähnliche Razzien unter anderem bei Marken des VW-Konzerns und bei BMW gegeben.

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